Daimler-Chef Ola Källenius hat die Politik aufgefordert, ihren Teil zur Mobilitätswende hin zu CO2-freien Antrieben zu tun. Für Daimler sei er optimistisch, dass der Konzern den Abschied vom Verbrennungsmotor gut bewältigen werde, sagte Källenius der "Südwest Presse" (Donnerstagausgabe). "Wir stehen hinter dem Systemwandel, den das Pariser Klima-Abkommen verlangt."
Allein sein Unternehmen werde 70 Milliarden Euro in die E-Mobilität investieren. "Und dann muss die Politik den Schalter umlegen, damit es genug grüne Energie gibt", forderte der Konzernchef. "Wir brauchen mehr Energie aus Wind und Sonne und dürfen nicht zu jedem Windrad vor der eigenen Haustüre nein sagen." Gleichzeitig will Källenius den Diesel erhalten. "Aktuelle Diesel sind absolut top." Daimler werde auch noch mehr tun und die Stickstoff-Werte um weitere 50 Prozent senken.
Was weitergehende Senkungsvorgaben angeht, wie sie die EU-Kommission derzeit diskutiert, zeigte sich Källenius skeptisch. "Unsere Ingenieure haben gesagt, manche diskutierten Ziele gehen gar nicht", wandte er ein. Es dürfe auf dem Umweg über die Emissionsgrenzwerte kein verfrühtes Verbrennerverbot durch die Hintertür geben. Wenn man jetzt bei den Grenzwerten übertreibe, koste das extrem viel Geld. "Geld, das wir für das Elektroauto brauchen."
Foto: Stromtankstelle für E-Auto, über dts Nachrichtenagentur