Führende Arbeitnehmervertreter der Deutschen Telekom haben den Vorstand dazu aufgefordert, die Standorte des Konzerns in Russland aufzugeben. Entsprechende Resolutionen, über die das "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) berichtet, haben sowohl der Konzernbetriebsrat (KBR) als auch der Gesamtbetriebsrat der Deutschen Telekom AG (GBR) bis Ende vergangener Woche verabschiedet. Der Vorstand um Konzernchef Timotheus Höttges solle die "Geschäftsbeziehungen in und mit Russland" beenden und "die eigenen Beschäftigungsstandorte in Russland" schließen, heißt es in der Resolution des GBR. In der KBR-Resolution ist der Rahmen weiter gefasst.
Dort geht es um "Konzepte und verbindliche Richtlinien" von Aufsichtsrat und Vorstand, um sicherzustellen, dass "Geschäftsbeziehungen ausschließlich mit und in Ländern stattfinden", die klar für die Einhaltung der Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen stünden. "Wir erwarten eine Antwort im Laufe dieser Woche", sagte der GBR-Vorsitzende Constantin Greve dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Es gehe um "eine klare Reaktion des Vorstands", sagte KBR-Vorsitzende Marx. "Über das Engagement in Russland muss aus unserer Sicht neu nachgedacht werden." Ein Telekom-Sprecher teilte zu den Forderungen auf Anfrage mit, dass man "keine russischen Kunden und keine Geschäftsbeziehungen zu Russland" unterhalte. "Von daher sehen wir uns im Einklang mit der Resolution des KBR."
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