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Software-Desaster bei Volkswagen

Modellverschiebungen kosten den Autokonzern Milliardenbeträge / Erstes Rettungskonzept von Konzernchef Diess im Aufsichtsrat gescheitert

 

Die Softwareprobleme könnten den Volkswagen-Konzern mehr Zeit und Geld kosten als bislang angenommen. Neue Details zeigen ein dramatisches Bild, berichtet das manager magazin. Eine interne Analyse der Unternehmensberatung McKinsey belege, dass die Modellverschiebungen und Mehrkosten gravierender seien als bekannt.  
 
Die Berater hatten den Stand der Softwarearchitektur E3 2.0 untersucht. Laut der Studie liegen zum Beispiel die Entwicklungskosten bis 2026 um rund 3,5 Milliarden Euro höher als geplant. Über die Laufzeit bis 2039 seien sogar Mehrausgaben von etwa 9 Milliarden Euro zu erwarten. Allein auf Porsche könnten nach jetzigem Stand durch die Verschiebung einiger Modelle Ergebniseinbußen in Höhe von 2,5 bis 3 Milliarden Euro zukommen. 
 
Um den Stand der Modellanläufe und der Softwarearchitektur habe es in Konzernvorstand und -aufsichtsrat heftige Diskussionen gegeben, berichtet das manager magazin mit Bezug auf Personen an der Unternehmensspitze. Vertreter der Großaktionärsfamilien Porsche und Piëch zeigten sich kritisch. Konzernchef Herbert Diess scheiterte im Aufsichtsrat mit einem ersten Konzept, mit dem er die für die Softwarearchitektur zuständige Volkswagen-Tochter Cariad besser aufstellen und die Modellanläufe für die Zukunft absichern wollte. Diess ist im Konzern für die Cariad zuständig; der Umbau vom Automobil- zum Tech- und Softwarekonzern gehört zu seinen zentralen Projekten. 
 
Die Softwarearchitektur 2.0 soll nach Diess' neuen Plänen Ende 2026 in VW-Modellen gestartet werden; in der McKinsey-Analyse ist von "Arbeitshypothese November" die Rede. Ursprünglich war der Start im Juni 2025 in einem Audi vorgesehen. Allerdings soll die Software anders als geplant nicht von Beginn an autonomes Fahren der Stufe 4 ermöglichen. Der Konzernchef müsse dem Aufsichtsrat das neue Konzept samt neuer Termine für die Modellanläufe Ende Juni oder Anfang Juli in einer außerordentlichen Sitzung erneut vorstellen, berichteten Beteiligte dem manager magazin. 

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