Der Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, erwartet mit der gestiegenen Nachfrage nach Rüstungsgütern infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine einen deutlichen Umsatzschub. "Über die kommenden Jahre sollte eine Wachstumsrate von 20 Prozent möglich sein", sagte Papperger dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Der Umsatz mit Produkten aus dem Verteidigungsbereich solle auf über zehn Milliarden Euro steigen.
Dies wäre mehr als eine Verdoppelung. Der Manager bereitet sich auf eine Konsolidierung der Branche vor. "Wir sind bereit für Zukaufe", sagte er. Im vergangenen Jahr habe sein Unternehmen schon vier Firmen übernommen. "Mit dem deutlichen Anstieg unseres Aktienkurses wird es noch leichter für uns." Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat sich der Kurs von Rheinmetall fast verdoppelt. Am Freitag konnte das Unternehmen in den Leitindex DAX aufsteigen. Papperger kritisiert auch die schlechte Ausrüstung der Bundeswehr: "Wir könnten einem Aggressor nur wenige Tage widerstehen", sagte der Manager. Es mangle "an allen Ecken und Enden", selbst die Munition sei knapp. In einigen Feldern sei man aber bereits mit dem Bund über Lieferungen im Gespräch.
Foto: Bundeswehr-Panzer "Leopard 2", über dts Nachrichtenagentur