Die ersten DAX-Konzerne stocken wegen der hohen Inflation in Deutschland ihre Gehaltsbudgets auf. Das zeigt eine Umfrage des "Handelsblatts" (Mittwochsausgabe) unter den 40 wichtigsten börsennotierten Unternehmen des Landes. Demnach haben etwa der Chiphersteller Infineon und der Chemiehändler Brenntag mehr Geld für Gehaltserhöhungen zur Seite gelegt als ursprünglich geplant.
Auch Adidas, Merck und Vonovia gaben an, verstärkt die Inflation mit in die Kalkulationen ihrer Gehaltsbudgets einzubeziehen. Die Deutsche Telekom will zudem die unteren Gehaltsgruppen mit Blick auf die Inflation stärker entlasten. Der Konzern plant nach Angaben eines Sprechers neben rund drei Prozent mehr Gehalt zum August und weiteren 2,1 Prozent zum Juni 2023 zwei Einmalzahlungen in Höhe von jeweils 500 Euro - eine davon noch im Juli, die andere im Februar 2023. Ökonomen warnen angesichts der Entwicklungen vor weiteren Inflationsschüben. "Wir befinden uns derzeit an einem Punkt, an dem sich entscheidet, ob es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommt", sagte Clemens Fuest, Präsident des Münchener Ifo-Instituts, dem "Handelsblatt". In Deutschland war die Inflationsrate im Juni leicht auf 7,6 Prozent gesunken (Mai: 7,9 Prozent) - das führten Experten jedoch auf Sondereffekte wie das Neun-Euro-Ticket und den Tankrabatt zurück.
Foto: 500-Euro-Geldscheine, über dts Nachrichtenagentur