Die Deutsche Bank will den schnell wachsenden Onlinebanken mit einem neuen Angebot Konkurrenz machen.
Deutschlands größtes Geldhaus wolle „2024 ein eigenständiges digitales, app-basiertes Angebot für Kunden mit Anlagebedarf an den Markt bringen“, sagte Vize-Chef Karl von Rohr dem Handelsblatt. „Dieses soll sich an Menschen richten, die ihr Vermögen professionell verwalten lassen wollen, Wertpapiere online handeln möchten und ihre Bankgeschäfte rein digital tätigen wollen.“
Anders als bei klassischen Onlinebanken und Neobrokern solle es zudem die Möglichkeit geben, sich telefonisch oder im Chat beraten zu lassen. Bei Bedarf könnten die Kunden auch in eine Filiale kommen. „Im Fokus stehen Neukunden, aber natürlich steht das Angebot auch Bestandskunden der Deutschen Bank offen“, sagte von Rohr. „Wir wollen dafür keine neue Bank gründen, sondern das Angebot an bestehende Strukturen andocken. Wo es genau angedockt wird, ist ebenso wie der Name noch nicht entschieden.“
Nach der jüngsten EZB-Zinserhöhung will die Deutsche Bank ihren Privatkunden zudem wieder positive Zinsen „auf ausgewählte Einlagen“ bezahlen. Ab diesem Montag, dem 12. September, hebe das Institut die Sätze für sein Angebot „FestzinsSparen“ wieder an, sagte von Rohr. „Das Einlagengeschäft wird also wieder interessanter.“ Das Immobiliengeschäft werde wegen der gestiegenen Zinsen dagegen „branchenweit nicht nur kurzfristig, sondern auf mittlere Sicht schwächer ausfallen“, warnte von Rohr. „Der Traum von der eigenen Immobilie wird für viele leider schwieriger realisierbar.“