Der Cannabis-Anbieter Cantourage will an die Frankfurter Börse, und das im sogenannten Wachstumssegment Scale. Entsprechende Informationen aus Kapitalmarktkreisen habe Vorstandsvorsitzender Philip Schetter indirekt bestätigt, berichtet die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in ihrer Freitagausgabe. "Die Hausaufgaben für diesen Schritt 2022 sind gemacht", sagte Schetter der FAZ. Es geht um eine Börsenzulassung nach vertraulicher Privatplatzierung von Aktien bei ausgewählten Investoren.
Über einen Zeitpunkt äußert sich das Unternehmen nicht. Für Cantourage ergibt sich auf Basis der Privatplatzierung als Unternehmenswert "ein sehr hoher zweistelliger Millionenbetrag", sagte Schetter. Das Start-up ist bisher auf Cannabis zur Anwendung in der Medizin spezialisiert. "Falls sich ein Genussmittelmarkt auftut, werden wir da auch aktiv werden", so Schetter. Die Ampelkoalition hatte zuvor Eckpunkte von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gebilligt, die es Erwachsenen ermöglichen sollen, Cannabis zu Genusszwecken legal zu erwerben. Von 2024 an könnte in Deutschland legal Cannabis geraucht werden. 2021 erzielte Cantourage gut fünf Millionen Euro Umsatz - weniger aus ursprünglich erhofft. Schetter verwies auf Schwierigkeiten in der Lieferkette. Das laufende Jahr soll einen Sprung bringen: "Wir streben eine Verdreifachung des Umsatzes an." Im Kernmarkt Deutschland bewegt sich Cantourage im operativen Gewinn auf Ebitda-Niveau um die Null-Linie. Seit April baut das Unternehmen ein Geschäft im Vereinigten Königreich auf, es trägt momentan unter fünf Prozent zum Umsatz bei und soll im Laufe 2023 die Verlustzone verlassen. "Dort sind wir noch nicht profitabel, sodass wir als Konzern Ebitda-negativ sind, aber in einer vertretbaren Größe", sagte Schetter.
Foto: Cannabis, über dts Nachrichtenagentur