Private Equity soll mit Minderheitseinstieg für späteren Börsengang helfen / Finanzinvestoren präsentieren Konzepte und sollen unverbindliche Gebote abgeben
Beim milliardenschweren Verkaufsprozess um die Techniksparte der Deutschen Lufthansa zeichnen sich die Pläne des Luftfahrtkonzerns klarer ab. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z. / Mittwochausgabe) sieht die Fluggesellschaft den geplanten Minderheitseinstieg von Private Equity nicht so sehr als finanziell motiviert an. Vielmehr soll der designierte Finanzinvestor vor allem eine Perspektive einbringen, die mittelfristig einen Börsengang der Sparte ebnet, wie aus Kapitalmarktkreisen verlautet. Mit den Erfahrungen von Private Equity würde die Entwicklung beschleunigt, der Erwerber der Minderheit würde sich entsprechend bedeutsame Mitbestimmungsrecht in der Transaktion aushandeln. Nach einem Börsengang könnte der betreffende Finanzinvestor im Unternehmen bleiben.
Gespräche mit interessierten Investoren sind angelaufen, heißt es in Finanzkreisen, dabei geht es um einen Verkauf eines Anteils von bis zu 20 Prozent.
Aus den beschriebenen Gründen unterscheidet sich das soeben angelaufene Bieterverfahren leicht von den gewöhnlichen Standards: Es ist nicht so sehr die Verkaufsseite, die mit Präsentationen wirbt. Eher sollen andersherum die Kaufinteressenten darlegen, was sie mit ihrer Beteiligung und dem Unternehmen vorhaben. Grund seien die vielen in Lufthansa Technik involvierten Stakeholder. Lufthansa Technik wartet die Flugzeuge aus der Konzernflotte und von zahlreichen anderen Airlines, auch die deutsche Luftwaffe ist Kunde.
Nach Informationen aus Finanz- und Branchenkreisen ist mehr als eine Handvoll Private-Equity-Häuser aufgefordert, Konzepte zu präsentieren. Sie sollen auch unverbindliche Angebote einbringen. Dabei waren unterschiedliche Fristen zu hören. Ein Insider nannte Ende November, anderswo war die Rede vom Beginn kommenden Jahres. Danach geht der Prozess in die zweite Runde, Lufthansa wird dem Vernehmen nach vermutlich etwa drei Parteien als bevorzugte verbleibende Verhandlungspartner auswählen. Die Fluggesellschaft hat die Investmentbanken JP Morgan und Citi für das Verfahren mandatiert. Alle drei lehnten auf Anfragen Stellungnahmen ab.