Der amerikanische Chiphersteller Wolfspeed denkt über eine Fabrik in Deutschland und Europa nach.
„Viele unserer europäischen Kunden hätten gerne ein Werk in ihrer Nähe“, sagte Vorstandschef Greg Lowe dem Handelsblatt. „Wir haben uns bereits ein Dutzend Standorte hier angeschaut.“ Darunter seien auch Flächen in der Bundesrepublik gewesen.
Im ersten Halbjahr 2023 werde entschieden, ob sich Wolfspeed in Europa niederlasse, erklärte Lowe. Das sei wichtig, um den Zeitplan einzuhalten: „Anfang 2027 soll das Werk in Betrieb gehen.“ Bislang fertigt der Rivale des Dax-Konzerns Infineon in den USA.
Ob Wolfspeed nach Europa komme, sei eine Frage der Subventionen, erläuterte Lowe. Chiphersteller kalkulieren in der Regel mit 40 Prozent der Kosten als staatlichem Zuschuss. Für die deutsche Autoindustrie wäre es eine gute Nachricht, sollte sich Wolfspeed für Europa entscheiden. Der Konzern aus North Carolina konzentriert sich wie kein anderer Wettbewerber auf Chips aus Siliziumkarbid (SiC). Der Werkstoff ist weltweit begehrt, weil er der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen könnte.