Der Berliner Cannabis-Anbieter Cannovum will sich mit seiner Börsennotierung auch in Frankfurt und im Xetra führen lassen.
„Das Xetra-Listing und das Zweitlisting in Frankfurt sind bereits in Planung“, sagte Vorstandschefin und Ko-Gründerin Pia Marten im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z. / Mittwochausgabe). „Wir rechnen mit einem Xetra-Listing noch dieses Jahr“, ergänzte der neue Marketingvorstand Klaus Madzia und nannte als einen Grund für den Schritt: „Die Liquidität ist traditionell bei Xetra am höchsten.“ Zum 1. Dezember bereits wechselt das 2019 gegründete Start-up vom Freiverkehr ins „Primärmarkt“-Segment der Börse Düsseldorf.
Die geplante umfassende Legalisierung von Cannabis in Deutschland schürt die Phantasie der Branche. Am 11. November ging der Anbieter Cantourage an die Frankfurter Börse. Cannovum kündigte große Pläne an. „Wir wollen das Amazon des legalen Cannabis werden“, sagte Madzia. Genau wie Jeff Bezos damals den Onlinehandel entdeckt habe, „glauben wir, dass ein riesiger Markt entstehen wird“. Bisher spezialisiert sich Cannovum wie auch Cantourage auf Cannabis zur Behandlung in der Medizin, wie es seit fünf Jahren erlaubt ist. Sollte die Ampelkoalition ihre Pläne durchbringen und Cannabis als Genussmittel legal werden, lockt hierzulande ein Markt mit anderen Dimensionen: „Der Medizinalcannabismarkt hat wahrscheinlich um die 250 Millionen Euro Marktvolumen – bei dem Genussmittelmarkt gehen wir aktuell von circa 8 Milliarden aus“, rechnete Marten vor. An diesem Genussmittelmarkt will Cannovum ein Fünftel oder mehr Anteil holen: „Unser Ziel ist, 20 Prozent des legalen Cannabismarkts – Minimum – zu erreichen“, sagte Madzia . „Für weniger sind wir nicht angetreten“, sagte Marten. Das Unternehmen will sich zunächst auf den deutschen Markt konzentrieren.