Promi-Investor Frank Thelen hält trotz herber Verluste mit Tesla-Aktien weiter an Elon Musk fest. "Für unseren Fonds war der Twitter-Kauf zumindest kurzfristig ziemlich schlecht", sagte Thelen dem "Spiegel". Langfristig aber glaube er unverdrossen an die Pläne des Unternehmers.
"Musk denkt die Dinge neu. Er ist eine Maschine, wenn es darum geht, Dinge neu zu erfinden." Thelen hatte Musk in der Vergangenheit als "eine Art modernen Aristoteles" und den "größten Architekt der Menschheitsgeschichte" bezeichnet. Als der Wert der Tesla-Aktie unter 100 Dollar sank, nutzte er laut eigenen Angaben die Gelegenheit, um neue Anteile nachzukaufen. Musks Unternehmen stehen spätestens seit seiner Übernahme des Kurznachrichtendiensts Twitter erheblich unter Druck. Der Tesla-Aktienkurs, bislang Hauptquelle seines Wohlstandes, ist abgestürzt. "Guinness World Records" führt Musk inzwischen als größten Verlierer aller Zeiten: Keinem Menschen zuvor ist es gelungen, bis zu 200 Milliarden Dollar eines selbst verdienten Vermögens zu verbrennen.
Auch Thelen wünscht sich deshalb, dass Musk seine Aufgaben als Unternehmensmanager stark zurückfährt und sich auf seine Rolle als Visionär konzentriert: So solle er etwa "sehr schnell" als Twitter-Chef abtreten, so Thelen - und nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden für Tesla suchen: "Ich würde mich zum Beispiel freuen, wenn Ex-VW-Chef Herbert Diess ihm diese Arbeit abnehmen könnte". Musks politische Äußerungen der vergangenen Monate stören den Start-up-Investor hingegen weniger, auch wenn sie manchmal "echt bescheuert" seien. Der Tesla-Eigentümer hatte unter anderem zur Wahl der Republikaner aufgerufen und den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Faustkampf um die Ukraine aufgefordert. "Das zeigt ja nur, dass er den Krieg um jeden Preis beenden will", so Thelen.
Foto: Tesla-Supercharger, über dts Nachrichtenagentur