An diesem Freitag kommt der Aufsichtsrat des Autoherstellers Volkswagen zusammen, um über die Investitionsentscheidungen für die kommenden Jahre zu diskutieren.
Das erfuhr das Handelsblatt aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen im Konzern.
Auf der Sitzung werde der Vorstand um VW-Chef Oliver Blume seine Pläne für die Investitionen in neue Modelle und Werke vorstellen. Für Blume ist es nach seiner Amtsübernahme im Herbst die erste Planungsrunde. Ursprünglich sollten die Pläne im November vom Aufsichtsrat verabschiedet werden, auf Blumes Wunsch wurde die Planungsrunde aber verschoben. Das Unternehmen äußerte sich nicht zu dem Treffen der Aufseher.
Als ein zentrales Thema der Runde ist VWs Leuchtturm-Projekt Trinity gesetzt. Blume hatte den Start des weitgehend autonom fahrenden Elektrofahrzeugs kurz nach seinem Start als VW-Chef verschoben, aber noch kein konkretes Jahr für die Markteinführung genannt.
Seitdem wackelt auch der Neubau eines dafür vorgesehenen Werkes in Wolfsburg-Warmenau. Eine Möglichkeit wäre, das Zukunftsauto im Stammwerk Wolfsburg zu bauen und dafür auf eine neue technische Plattform umzurüsten. Laut Handelsblatt dürfte in Wolfsburg als Übergangsmodell ein elektrischer Tiguan gebaut werden.
Unklar ist laut dem Bericht auch die künftige Auslastung der Werke Hannover und Osnabrück. Laut Arbeitnehmerkreisen sind in der niedersächsischen Landeshauptstadt 1000 Arbeitsplätze gefährdet. Aktuell ist außerdem noch unklar, welche neuen Modelle in Hannover gebaut werden sollen, wenn die Produktion des VW-Bus 6.1 ausläuft.
In Osnabrück könnte laut Handelsblatt ein neues Porsche-Modell angesiedelt werden. Entschieden ist das aber noch nicht, heißt es in dem Bericht. In der Fabrik wird derzeit ein Porsche Boxster gebaut, womit allerdings in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts Schluss sein soll.
Die Planungsrunde zählt im Volkswagen-Konzern traditionell zu den wichtigsten Ereignissen des Jahres. Bei dem Treffen werden üblicherweise Entscheidungen zu Investitionsvolumen für die nächsten fünf Jahre festgelegt.