Der Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp ist nach Informationen aus Unternehmenskreisen zerstritten über die richtige Strategie für das Stahlgeschäft.
Auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am 31. März will Thyssen-Krupp-Chefin Martina Merz ihre Pläne für eine Trennung von der Stahlsparte vorstellen, Teile des Managements und die Gewerkschaft IG Metall wollen allerdings am Stahlgeschäft festhalten und die Einheit zum neuen Kerngeschäft des Konzerns erklären.
Merz hat mithilfe der beauftragten Investmentbank Goldman Sachs das Interesse des Finanzinvestors CVC Capital Partners geweckt, der allerdings nur einen Euro für die Stahlsparte bieten will, wie mehrere mit der Transaktion vertraute Personen dem Handelsblatt sagten. Allerdings würde CVC Investitionszusagen machen und milliardenschwere Pensionsverbindlichkeiten übernehmen. Zudem hofft Thyssen-Krupp auf ein Angebot der brasilianischen CSN. Das indische Stahlunternehmen Jindal und weitere Interessenten aus Asien und Arabien wollten nach ersten Prüfungen nicht bieten. Der ehemalige Thyssen-Krupp-Manager Edwin Eichler treibt die CVC-Offerte voran, zusammen mit CVC-Manager Alexander Dibelius. Das Projekt steht allerdings noch am Anfang, eine Buchprüfung findet noch nicht statt. Thyssen-Krupp, CVC, CSN und Jindal lehnten Stellungnahmen ab.