Der neue Privatkundenchef der Deutschen Bank plant strukturelle Änderungen in seiner Sparte an.
„Bislang wurden das deutsche Privatkundengeschäft und das internationale Geschäft mit Privatkunden und dem Wealth Management jeweils eigenständig gesteuert“, sagte Claudio de Sanctis dem Handelsblatt. „Die Bereiche werden deutlich enger zusammenrücken.“ Den Umbau wolle er rasch vorantreiben: „Schnelle Entscheidungen sind mir wichtig.“ Finanzkreisen zufolge will der Manager die neue Struktur bereits in den kommenden Wochen ankündigen – und dabei die Zahl der Führungspositionen reduzieren.
An diesem Wochenende will die Deutsche Bank die IT-Integration der Postbank in die Systeme der Deutschen Bank im Rahmen des Projekts Unity abschließen. Aus Sicht von de Sanctis sind danach aber weitere Investitionen notwendig. „Das Privatkundengeschäft weiter zu digitalisieren, hat für mich über alle Marken hinweg höchste Priorität. Wir müssen unsere IT-Infrastruktur weiter verbessern – auch nach dem Abschluss des Projekts Unity“, sagt er.
Nach Abschluss des Projekts Unity ist es laut de Sanctis wieder sinnvoll, „in zusätzliche Dienstleistungen zu investieren, die zum Beispiel Fintechs anbieten“. Von der Investitionspolitik seiner Vorgänger, die immer wieder auch kleinere Beteiligungen oder Investitionen vornahmen, grenzte der Manager sich aber ab. „Uns steht ein überschaubares Investitionsbudget zur Verfügung“, sagte er. „Deshalb ist es besser, sich auf wenige, große Investitionen zu konzentrieren, die unser Angebot deutlich verbessern und für viele Kunden relevant sind.“