Zum Wochenbeginn hat der Dax nach einem freundlichen Start zwar zunächst einen Teil seiner Gewinne abgegeben, am Nachmittag dann aber weiter deutlich zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.793 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,0 Prozent im Vergleich zum Freitagsschluss. "Mit Erleichterung haben die Aktienmärkte auf die Ergebnisse des Notenbanker-Treffens in Jackson Hole reagiert", kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets den Handelstag.
Zwar hätten die wichtigsten Protagonisten nichts Neues gesagt, aber somit bleibe auch der Raum für Spekulationen, dass zumindest die US-Zentralbank Fed ihren Zinserhöhungszyklus abgeschlossen haben könnte. Die Reden des Fed-Chefs Powell und der EZB-Präsidentin Lagarde hätten sich deutlich unterschieden, so Oldenburger. "Powell sprach geradeheraus über den aktuellen Stand der US-Geldpolitik und was auf kurze Sicht getan werden muss. Lagarde dagegen sprach viel ausführlicher über die großen, makroökonomischen Faktoren, die die politischen Entscheidungsträger in den kommenden Jahren wahrscheinlich auf Trab halten werden. Themen ihrer Rede waren eine strukturelle Änderung des Arbeitsmarktes, das Klima, staatlich gelenkte Investitionen in die Energiewende und neue Muster, die sich im globalen Handel entwickeln." Damit habe Lagarde die großen Fragen, die die geldpolitischen Entscheidungsträger der Welt bewegen, am besten eingefangen, so der Marktanalyst. In Frankfurt lagen bis kurz vor Handelsschluss fast alle Werte im Plus, die größten Gewinne hatten die Papiere von Zalando, Deutscher Bank und Commerzbank zu verzeichnen. Entgegen dem Trend ließen die Aktien von Biersdorf, Eon und Vonovia nach. Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im September kostete 39 Euro und damit elf Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund 8 bis 10 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Auch der Ölpreis stieg: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 84,75 US-Dollar, das waren 27 Cent oder 0,3 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagnachmittag etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0805 US-Dollar (+0,10 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9255 Euro zu haben.
Foto: Börse Frankfurt (Archiv), über dts Nachrichtenagentur