Der Dax ist am Dienstag nach einem halbwegs freundlichen Start bis zum Mittag leicht in den roten Bereich gerutscht. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 16.895 Punkten berechnet, 0,1 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag. An der Spitze der Kursliste standen die Commerzbank, Rheinmetall und Siemens Energy entgegen dem Trend im Plus, die größten Abschläge gab es bei Infineon, RWE und Porsche. Vor allem der Umgang der chinesischen Regierung mit dem Aktienmarkt beschäftigt derzeit die Anleger: "Die Regierung in Peking hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Mini-Schritte unternommen, um die Konjunktur zu festigen, aber keine der Maßnahmen hat das Wachstum spürbar angekurbelt", sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. "Nun wird der zunehmende Verfall chinesischer Aktien zur Chefsache: Präsident Xi will sich der Angelegenheit selbst annehmen." Ob und welche der bereits verabschiedeten, diskutierten und zukünftig geplanten Maßnahmen nun die richtigen sein könnten, um das Wachstum nach China zurückzubringen, könne im Moment keiner sagen.
"Aber vielleicht genügt am Ende bereits die Zuversicht der Anleger, dass die Aktien genügend gefallen sind und die Bewertungen so günstig geworden sind, um den Trend umzukehren", so Stanzl.
"Noch allerdings überwiegen die Zweifel, auch nach der Kurserholung." Sie stehe im Moment im Verdacht, eine bloße Bärenmarktrally zu sein, auf die neue Tiefs folgen könnten. "Eine allmähliche Loslösung von diesem Gedanken könnte dann eintreten, wenn die Käufer dranbleiben und der Hang Seng über das Zwischenhoch von 16.300 Punkten steigt", sagte der Marktexperte.
Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagmittag etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0733 US-Dollar (-0,10 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9317 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 12 Uhr deutscher Zeit 78,11 US-Dollar; das waren 12 Cent oder 0,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Foto: Frankfurter Börse (Archiv), über dts Nachrichtenagentur