Am Dienstag hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 18.685 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem Tagesstart im Plus rutsche der Index am frühen Nachmittag ins Minus, wo er seine Verluste ausbaute. "Es fällt den Anlegern schwer, die teils enormen Schwankungen im Deutschen Aktienindex in der Vorwoche zu ignorieren, die auch durch die beeindruckenden Quartalszahlen von Nvidia nicht verhindert werden konnten", kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets.
"Es scheint also so, als bestehe das Risiko für Aktien aktuell auf der Unterseite. Doch noch wollen sich die Bullen damit nicht zufrieden geben. Heute Morgen versuchten sie, den Dax über den wichtigen Widerstand bei rund 18.800 Punkten zu befördern. Der Versuch ging zwar schief, doch eine Duftmarke ist gesetzt, so dass es im weiteren Wochenverlauf zu einem nächsten Test kommen könnte, solange das Tief der Vorwoche bei rund 18.520 Punkten nicht unterschritten wird."
Dies gelte vor allem dann, wenn die Inflationsdaten, die in den kommenden Tagen veröffentlicht werden sollen, positiver als erwartet ausfallen, so Oldenburger. "Die bisherigen Zahlen für 2024 lagen in den USA in der Regel über den Erwartungen des Marktes, aber es gibt es immer noch disinflationäre Hoffnungen und damit die Aussicht auf Zinssenkungen der Fed." Einige verbrauchernahe Unternehmen hätten Sonderangebote angekündigt und verschiedene Einzelhändler und Restaurants wollten ihre Preise senken. Zudem gebe es Anzeichen für weitere Preisrückgänge auf dem Automarkt, erklärte der Analyst.
"Der wichtigste Faktor, der weiterhin einen Aufwärtsdruck auf die Inflationszahlen ausübt, bleiben die Mieten. Es gibt also zwei Möglichkeiten, zum Ziel zurückzukehren", so Oldenburger. Die Mietsteigerungen könnten sich verlangsamen, oder die Preise anderer Waren und Dienstleistungen verlangsamen sich schneller als die Mieten. "Zumindest im Moment scheint der letztere Weg der plausiblere von beiden zu sein."
Bis kurz vor Handelsschluss standen die Siemens-Energy-Aktien an der Spitze der Kursliste in Frankfurt. Das Schlusslicht bildeten die Papiere von Bayer, SAP und der Deutschen Börse.
Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Juni kostete 34 Euro und damit fünf Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Der Ölpreis stieg hingegen für seine Verhältnisse deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 83,95 US-Dollar, das waren 85 Cent oder 1,0 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagnachmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0876 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9195 Euro zu haben.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur