Liebe Leser,
es war heute das beherrschende Thema an der Börse: Nordkorea provoziert mit einem erneuten Raketentest. Dieses Mal flog die Rakete sogar kurzzeitig über japanisches Hoheitsgebiet. Das treibt Anlegern Sorgenfalten auf die Stirn und sorgte dafür, dass der deutsche Aktienmarkt über 1% verlor, während im Gegenzug der Goldpreis seinen höchsten Stand seit November 2016 markierte.
Denn Gold gilt als sichere Geldanlage und in politisch unsicheren Zeiten setzen Anleger vermehrt auf Gold. Auch ich empfehle Gold seit eh und je als Depotbeimischung. Oftmals stellen Anleger mir die Frage, wie sie in Gold investieren sollen oder können. Daher möchte ich jetzt die wichtigsten Anlagemöglichkeiten für Sie unter die Lupe nehmen.
Anlagemöglichkeit Nr.1: Physisches Gold
Wenn Sie Gold als „Versicherung“ gegen Extrem-Ereignisse nutzen möchten, sollten Sie das Edelmetall physisch erwerben. Münzen sind z.B. leicht ersetzbar und einfach zu erwerben, da sie u. a. in kleinen Einheiten zu haben sind.
Um bei einem späteren Verkauf flexibel zu sein, sollten Sie bekannte Goldmünzen wie Krügerrand, American Eagle oder Maple Leaf nutzen, die überall auf der Welt begehrt sind. Für diese Münzen werden Sie immer und überall Käufer finden.
Bei Barren ist im Gegensatz zu Münzen der Preisaufschlag, der beim Kauf erhoben wird, geringer. Das liegt an den geringeren Produktionskosten und an dem oft höheren Gewicht. Barren bieten sich für Anleger an, die größere Summen in Gold „parken“ möchten.
Allerdings gibt es auch einen Nachteil, wenn Sie in physisches Gold investieren: Sie müssen die Münzen oder Barren zu Hause aufbewahren (Diebstahl-Gefahr), oder sie bei einer Bank deponieren (Was passiert, wenn die Bank plötzlich schließt?).
Anlagemöglichkeit Nr. 2: Investieren in Wertpapiere
Anleger, die eine gewisse Vielfalt in ihr Portfolio einbauen möchten, sollten Wertpapiere nutzen, welche dem Goldpreis folgen (etwa Euwax Gold oder Xetra Gold).
Ich habe für Sie die Vor- und Nachteile zusammengefasst:
Ihre Vorteile: Die Wertpapiere sind leicht und schnell zu handeln. Sie sind günstig in der Anschaffung und müssen außerdem nicht bei Ihnen zu Hause oder im Banktresor physisch aufbewahrt werden. Das alles reduziert die Kosten.
Ihre Nachteile: Bei dem Kauf von diesen Wertpapieren handelt es sich „nur“ um eine Inhaberschuldverschreibung. Das ist ein Wertpapier, welches eine Forderung gegen einen Emittenten verbrieft. Allerdings hinterlegen die meisten Emittenten das Gold physisch. Das reduziert das Risiko.
Anlagemöglichkeit Nr. 3: Aktien von Goldminen-Betreibern
Auch die Aktien von Minen-Betreibern folgen – in der Tendenz – dem Goldpreis. Die entsprechenden Aktienkurse schwanken jedoch meist deutlich stärker als der Goldpreis.
Die Schwankungen hängen von vielen unternehmerischen und äußeren Faktoren ab. Minen-Aktien sind deswegen eher nur als spekulative „Goldwette“ geeignet. Wer eine zusätzliche Branche in sein Depot einbauen will, kann über Minenwerte nachdenken und damit die Risiko-Streuung erhöhen.
Hinzu kommt: Minen haben erfahrungsgemäß einen prozentual deutlich größeren Hebel als die Metalle selbst. Steigt der Goldpreis, werden die entsprechenden Aktienkurse i. d. R. stärker steigen. Sinkt der Goldpreis, werden die Aktienkurse überproportional fallen.
Basis-Investment oder Spekulationsobjekt
Wenn Sie in Gold investieren wollen, sollten Sie sich zunächst darüber im Klaren sein, was Sie wollen: Wollen Sie Gold als Basis-Investment oder als Spekulationsobjekt kaufen?
Als Basis-Investment empfehle ich Ihnen physisches Gold (Barren oder Münzen). Wenn Sie kurz- und mittelfristig auf den Goldpreis setzen wollen, bieten sich leicht und günstig handelbare Wertpapiere wie Euwax Gold als Ergänzung an. Für den Rendite-Kick können Goldaktien als Depot-Beimischung sorgen.
Ein Beitrag von Rolf Morrien.