Kommentar von Frank Holbaum
Liebe Leser,
Royal Dutch Shell musste zuletzt einen abwärts verlaufenden Trend hinnehmen. Das Unternehmen hatte zwar bekanntgegeben, im zweiten Quartal „deutlich“ mehr als erwartet verdient zu haben, das aber reichte nicht. Auf Sicht von einer Woche notiert die Aktie zwar mit +1 % im Plus, allerdings gab der Wert seit Jahresanfang gegen den Markttrend mittlerweile gut 14 % nach. Zudem wurden entscheidende Marken nach unten durchkreuzt.
Charttechniker sind irritiert, da der Wert unter 23,50 Euro gefallen ist. Dies ist die letzte Bastion, um einen tieferen Fall zu verhindern. Dafür müsste die Aktie allerdings rasch wieder etwas zulegen. Das aktuelle 6-Monats-Tief vom 24. Juli 2017 liegt bei 23,42 Euro. Darunter wartet das 1-Jahres-Tief bei 22,17 Euro, markiert am 27. September 2016. Dann würde schon die 20-Euro-Marke getestet, so die Chartisten. Fundamentanalysten aus Bankhäusern stufen die Aktie dagegen noch zu 100 % als „Kauf“ ein. Auch wenn niemand „hält“ oder gar „verkauft“, steht und fällt die wirtschaftliche Entwicklung des britisch-niederländischen Konzerns vor allem mit dem Ölpreis. Dementsprechend zeigen sich die Charttechniker von der klaren Kauf-Haltung ein wenig überrascht.
Technische Analysten: Spannung pur
Technische Analysten halten den Daumen mittlerweile nach unten. Die Aktie hat in jeder zeitlichen Dimension den Abwärtstrend eingeleitet. Allerdings ist der Abstand auf einen Trendwechsel jeweils gering, sodass hier wieder ein rascher Trendwechsel möglich scheint.
Royal Dutch Shell befindet sich dennoch im roten Bereich.
Ein Beitrag von Frank Holbaum.