Kommentar von Frank Holbaum
Liebe Leser,
ADVA ist zuletzt nach spekulativen Analysen vor allem ins Visier der Leerverkäufer geraten. Hierbei handelt es sich um Wetten auf fallende Kurse. Der Aktienkurs wird durch Verkaufsaktivitäten künstlich gedrückt, um das Papier dann günstiger einzukaufen und zum Erfüllungszeitpunkt den Differenzbetrag als Gewinn zu verbuchen. Gerade am Dienstag gab es in dieser Richtung viel Aktivität. Anlass war eine Meldung von ADVA, wonach 10% der Stellen bedingt durch eine „Auftragsdelle“ abgeschafft würden. Dies wird als Warnung betrachtet und bot daher Gelegenheit zum Abverkauf.
Noch haben die fundamentalen Analysten aus den Bankhäusern dies offenbar nicht registriert. Nach wie vor sind 70 % der Experten der Auffassung, die Aktie sei ein „Kauf“. 10 % votieren für „Halten“, 20 % raten zu einem „Verkauf“. Chartanalysten befürchten dagegen einen möglichen Sturz der Aktie auf das aktuelle 5-Jahres-Tief bei 2,46 Euro, das am 16. Oktober 2014 erreicht worden war. Dies entspricht einem weiteren Abwärtspotenzial von etwa 50 %. Das Ausmaß der Verluste kam dennoch einigermaßen überraschend, nachdem der Kurs innerhalb eines Monats bislang lediglich 7,5 % nachgegeben hatte. Immerhin konnte der Abverkauf nun fürs Erste gestoppt werden.
Technische Analysten: Klarer Abwärtstrend
Der Abwärtstrend wird allerdings auch von technischen Analysten bestätigt. Die Trendpfeile sind in allen zeitlichen Dimensionen abwärts gerichtet. Der GD200 ist bereits etwa 80 % vom Aktienkurs entfernt.
Das Signal ist deutlich: ADVA ist stark unter Druck geraten, gleichzeitig erhöhen sich damit die Chancen auf einen kräftigen Turnaround.
Ein Beitrag von Frank Holbaum.