Kommentar von Jens Gravenkötter
Liebe Leser,
die Elektronikbranche zählt zu den wichtigsten Branchen im Endkundengeschäft. Kaum ein anderer Markt wird so stark vom Verbraucher dominiert wie der Markt für Elektronikgeräte. Das Wettbewerbsumfeld ist deshalb besonders dynamisch und geprägt von technischen Innovationen. Wer mit diesem Tempo nicht mithalten kann, bleibt schnell auf der Strecke. Alte Geschäftsmodelle werden aufgegeben, verkauft oder eingestampft.
Jetzt steht dieser dynamische Markt vor einer echten Revolution: Das Internet der Dinge (IdD) ist auf dem Vormarsch. Dabei handelt es sich um die intelligente Vernetzung von Alltagsgegenständen. Was zunächst wie eine alberne Spielerei klingt, ist in Wirklichkeit der neue Milliardenmarkt schlechthin.
Nach einer neuen Studie von einer der größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sollen allein in Deutschland bis 2020 über 100 Mio. vernetzte Endgeräte verkauft werden. Dabei sind Smartphones und Tablets natürlich noch nicht mit eingerechnet.
Wer in diesem neuen Markt das Rennen machen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig unklar
Neben den klassischen Elektronik-Konzernen werden sicherlich Alphabet, Apple und Samsung Electronics vorne mitspielen. Allerdings setzen auch Honeywell International und Hitachi gezielt auf diesen Mega-Trend. Selbst Stanley Black & Decker denkt bereits über computerunterstützte Werkzeuge nach. Auch Zumtobel will seine verbesserte Ertragskraft dafür nutzen, in die Erforschung von Zukunftstechnologien rund um das Thema IdD zu investieren. Licht sei dafür prädestiniert, ein „Grundpfeiler für die Infrastruktur des IdD zu sein.“
Panasonic zieht sich zwar zunehmend aus der klassischen Unterhaltungselektronik zurück und setzt schwerpunktmäßig auf den Bereich Automobile und industrielle Kühlungssysteme, aber auch hier ist das IdD ein zentrales Thema. Bei Panasonics Vision vom Smart Home sind alle Regalflächen, Haushaltsgeräte, Türen etc. eng miteinander vernetzt, und die Glasvitrine wird zum Bildschirm oder der massive Holztisch in Verbindung mit einer Tellerhaube zur Herdplatte.
Mit der Übernahme von Guavus Inc für 215 Mio. $ bereitet sich Thales auf die Herausforderungen des IdD vor. Thales CEO Caine geht davon aus, dass sich das globale Datenvolumen durch das IdD alle 2 Jahre verdoppeln wird.
Mit der Übernahme stärkt Thales seine Expertise im Bereich der Big Data Analytics. Guavus Plattformen können bis zu 5 Petabytes an Daten pro Tag sammeln und analysieren. Big Data ist für Thales zum Beispiel in den Bereichen Cyber-Security, Infrastruktur Monitoring und System Optimierung von elementarer Bedeutung. Damit rüstet sich Thales für die digitale Transformation seiner Kunden.
Mit Innovationen zum Erfolg
Wenigstens genauso innovativ ist das Top-Unternehmen der Elektronikbranche: Isra Vision. Der Automatisierungsexperte hat im 1. Halbjahr seinen Umsatz um 11% auf fast 60 Mio. € gesteigert. Das operative Ergebnis stieg ebenfalls um 11% auf rund 12 Mio. €. Zudem hat sich Isra einen strategischen Großauftrag in Asien gesichert. Für mehr als 5 Mio. € sollen 3D-Inspektionssysteme ausgeliefert werden.
Damit kann die starke Geschäftsentwicklung der ersten Monate für das Gesamtjahr problemlos bestätigt werden.
Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.