Kommentar von Alexander Hirschler
Lieber Leser,
für die Aktie des britisch-niederländischen Ölkonzern Royal Dutch Shell ging es in den letzten Tagen leicht nach oben. Dennoch stehen seit Jahresbeginn Kursverluste von gut 10 Prozent zu Buche. Damit sich das Chartbild entscheidend aufhellt, müsste die Aktie über die Abwärtstrendlinie klettern, die knapp oberhalb der 24-Euro-Marke verläuft.
Der Ölpreis legt zu
Rückenwind gibt es durch die Erholung an den Ölmärkten, denn seit Mitte Juni hat sich die Rohölsorte Brent um rund 30 Prozent verteuert. Pro Barrel wird Brent inzwischen wieder zu Preisen von mehr als 54 Dollar gehandelt. Hierzu dürften auch die verheerenden Wirbelstürme in den USA („Harvey“) und über den Karibik-Inseln („Irma“) beigetragen haben, denn auf vielen Bohrinseln musste infolgedessen die Produktion stillgelegt werden.
Ein Ölpreis jenseits der 50-Dollar-Marke ist für die Ertragssituation von großer Bedeutung. Die Deutsche Bank hatte in einer kürzlich erschienenen Studie erklärt, dass die großen europäischen Ölkonzerne ab einem Ölpreis von 50 Dollar in der Lage sein sollten, ihre Dividenden komplett aus dem Free Cashflow zu bestreiten. Analyst Lucas Herrmann äußerte sich gerade mit Blick auf Royal Dutch Shell diesbezüglich sehr zuversichtlich. Dementsprechend erneuerte er sein „Buy“-Votum und hob das Kursziel von 2.400 auf 2.450 Britische Pence an. Auf Euro-Basis entspricht dies einem neuen Kursziel von 26,70 Euro.
Satte Dividende lockt
Während die Ölpreissituation angesichts des weiterhin vorhandenen weltweiten Überangebots volatil bleibt, punktet Royal Dutch Shell aufgrund seiner fundamental attraktiven Bewertung. Allen voran die üppige Dividendenrendite von mehr als 6,5 Prozent weiß zu gefallen. Im Übrigen ist Royal Dutch Shell auch im Downstream-Geschäft stark aufgestellt, sodass man das Risiko eines niedrigen Ölpreises besser kompensieren kann.
Ein Beitrag von Alexander Hirschler.