Kommentar von Volker Gelfarth
Liebe Leser,
Crocs Umsatz ging 2016 wie erwartet um 5% zurück. Die Ertragskraft wurde verbessert, aber mit 31,7 Mio $ wurde erneut ein hoher Verlust eingefahren. Ein Lichtblick war der höhere positive freie Cashflow, der durch den niedrigeren Verlust und einen optimierten Inventarbestand realisiert werden konnte. Als Reaktion auf die anhaltenden Verluste hat der Konzern ein weiteres Sparprogramm aufgelegt. Jährliche Einsparungen in Höhe von 75 bis 85 Mio $ sollen vorgenommen werden.
Der Konzern möchte sein Markenimage zu stärken
Bis Ende 2018 werden 160 eigene Filialen geschlossen, sodass das Filialnetz auf 400 Läden zusammenschrumpft. Davon verspricht sich das Management ab 2019 einen jährlichen Gewinnbeitrag vor Zinsen und Steuern in Höhe von 30 bis 35 Mio $, was aber nicht ausreichen wird, um Crocs in die Gewinnzone zurückzuführen. Im 1. Quartal lag der Umsatz mit 267,9 Mio $ leicht über den Erwartungen. Für das Gesamtjahr geht CEO Rees aber von einem Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Bereich aus.
Ursächlich dafür sind neben den anhaltend schwachen Verkäufen folgende Punkte: Der Konzern wird den Discount-Vertriebskanal weniger nutzen, um sein Markenimage zu stärken, und zusätzlich werden einige der eigenen Filialen im Mittleren Osten und in China an lokale Distributoren übertragen. Die Bruttomarge wird bei 50% erwartet. Solange es Crocs nicht gelingt, bei stagnierenden oder rückläufigen Umsätzen dem mittelfristigen Ziel von einer Bruttomarge in Höhe von 55% näherzukommen, dürfte die Gewinnschwelle außer Reichweite sein.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.