Kommentar von David Iusow-Klassen
Liebe Leser,
der größte Goldminen-ETF, der VanEck Gold Miners (GDX), bildet die Performance der größten Goldminenbetreiber ab. Zu den größten Positionen gehören die Aktien von Barrick Gold (10,2 %), Newmont Mining (90,9 %) und Franco-Nevada (7,1 %). Der ETF hat in diesem Jahr eine Rendite von 21 % erzielt. Hingegen bildet der SPDR Gold Shares ETF die Goldpreisperformance ab. In der Regel neigen Goldminenwerte bei steigenden Goldpreisen dazu, diesen outzuperfomen. Jedoch gilt das Ganze auch in die andere Richtung. Fällt der Goldpreis, fallen Minenwerte umso mehr. Als der Goldpreis in 2015 um 10,7 % gefallen ist, fiel der GDX um 25 %. Der SPDR Gold Shares ETF hat in diesem Jahr eine Rendite von 16,3 % erzielt.
Leverage insgesamt verhalten
In diesem Jahr jedoch scheint der Leverage der Minenwerte etwas geringer auszufallen. Der SPDR Gold Shares ist zwar um 16,3 % gestiegen, der Goldminen ETF jedoch nur um 21 %. Dabei erzielte der Goldminen-ETF die Überrendite erst im August dieses Jahres. Bis zu diesem Zeitpunkt performte der Gold Shares ETF die Goldminen Werte über. Begründet kann dieses Verhalten nun mit unternehmensspezifischen Faktoren werden. Zu den bestlaufenden Titeln im Goldminen-ETF gehörten die Werte Iamgold, Kinross Gold, Gold Fields sowie Franco-Nevada und Royal Gold.
Gruppenbetrachtung
Heruntergebrochen nach Gruppen haben vor allem Aktien von sogenannten Royalty und Streaming Unternehmen (Royal Gold, Franco-Nevada) sowie die Gruppe der Intermediate Gold Miners den Gold Shares ETF um jeweils 39 % und 22 % outperformt. Iamgold fällt dabei in die letztere Gruppe mit einer beachtlichen Performance von 80 % alleine in diesem Jahr. Die anderen Gruppen wie etwa Senior Miners, Silver Miners und die South African Miners haben den Goldpreis in diesem Jahr underperformt.
Die Gruppe der Senior Miners, worunter auch Werte wie Barrick Gold, Goldcorp und Newmont Mining fallen, hat im Durchschnitt den Goldpreis um fast 3 % underperformt. Kinross Gold gehörte noch zu den am besten laufenden Werten innerhalb dieser Gruppe. Goldcorp, Newmont Mining sowie Barrick Gold haben allesamt den Goldpreis underperformt.
Die Gruppe der Intermediate Miners beinhaltet Aktien von Unternehmen, die gemäß der Produktion und Marktkapitalisierung kleiner sind. Dazu gehören beispielsweise Iamgold, Yamana Gold, New Gold und Agnico Eagle Mines. Die durchschnittliche Rendite der Gruppe fiel mit 22,1 % höher aus als die des Goldpreises. Dennoch sollte beachtet werden, dass innerhalb der Gruppe starke Differenzen bestehen. So hat die Iamgold-Aktie zwar 80 % an Rendite erzielt, die Eldorado Gold Aktie verlor hingegen 35 %.
Royalty und Streaming läuft am besten
Die Gewinnergruppe war gemäß der durchschnittlichen Rendite Royalty und Streaming. Hierunter fallen Aktien der Unternehmen wie Royal Gold, Franco-Nevada, Wheaton Precious Metals oder Sandstorm Gold. Diese Unternehmen betreiben keine eigenen Minen, sondern beteiligen sich mit Finanzierungen an der Produktion und sichern sich lukrative Preise von den Minenbetreibern. Sie weisen in der Regel stabilere Einnahmen und geringere variable Kosten auf und gelten damit als sicherere Wetten auf einen steigenden Goldpreis.
Fazit
Im Fazit lässt sich also sagen, dass in diesem Jahr innerhalb der Minenwerte zum einen einige Aktien aus der Intermediate Gruppe super gelaufen sind und die Gruppe der Royalty und Streaming Unternehmen als Ganzes zu den Gewinnern gehört. Für erstere dürften unternehmensspezifische Gründe vorliegen, wie etwa geringere Produktionskosten und steigende Produktionspipeline. Für letztere spielen womöglich unter anderem sicherheitstechnische Faktoren in die Bewertung hinein. Ein stark steigender Goldpreis wurde für das aktuell laufende Jahr nicht erwartet, weshalb Werte aus dieser Gruppe besonders interessant erscheinen.
Ein Beitrag von David Iusow-Klassen.