Kommentar von Frank Holbaum
Liebe Leser,
die Aktie von Air Berlin musste zuletzt an den Börsen herbe Tiefschläge einstecken. Allein am vergangenen Dienstag gingen die Kurse um gut 8 % nach unten. Dies ist nach dem bisherigen Allzeittief vom 1. September eine weitere Bestätigung für den Ausverkauf der Aktie. Dennoch scheint es auch einen Hoffnungsschimmer zu geben. Immerhin wurde ein Eilantrag gegen die Hilfe für Air Berlin durch den Bund vom Kläger zurückgezogen. Das heißt im Umkehrschluss, dass das Unternehmen weiterhin auf Hilfen beim Verkauf hoffen kann. Zudem hat das Unternehmen auf die prekäre Lage reagiert, in dem Flüge gestrichen wurden. Dies betrifft sowohl Langstreckenflüge als auch Kurzstrecken innerhalb Deutschlands. Das bedeutet wiederum, dass die verlustreichen Flüge nicht mehr stattfinden und der Schaden betriebswirtschaftlich reduziert wird.
Derweil haben fundamental orientierte Analysten nicht die geringste Hoffnung, dass das Unternehmen aus der Insolvenz heraus gesunden könnte. Demnach sei die einzig verbliebene Option eine erfolgreiche Übernahme-Verhandlung. Hier gibt es allenfalls politisch bedingte Hoffnung. Da der Flugbetrieb durch die Kreditgewährung des Bundes in Höhe von 150 Millionen Euro fortgeführt werden kann, sei die Suche nach Investoren bzw. die Verhandlung mit Lufthansa und Co. einfacher, heißt es.
Deshalb kann es zu spontanen Turnaround-Bewegungen kommen. Genau darauf warten ausgesprochen risikofreudige Spekulanten. Alle anderen sollten die Finger von Air Berlin lassen.
Ein Beitrag von Frank Holbaum.