Kommentar von Sascha Huber
Lieber Leser,
zu den wenigen Verlierern im SDAX zählt heute die Aktie der Hypoport AG. Nachdem die Aktie in den letzten Jahren zu den stärksten Aktien am deutschen Aktienmarkt überhaupt gehörte, mag den ein oder anderen Anleger die derzeitige Schwächephase überraschen. Ich hingegen halte diese Konsolidierung für gesund – und würde zugreifen. Doch warum?
Hypoport kann neuen Geschäftsbereich im Eiltempo etablieren
Schon das bisherige Kerngeschäft, der B2B-Finanzmarktplatz EUROPACE, der in erster Linie Banken zur Vermittlung von Bausparprodukten sowie Krediten zur Immobilienfinanzierung dient, wächst in einem beeindruckenden Tempo. Dazu kommt dann auch noch die – über die Tochter Dr. Klein & Co. AG – abgewickelte Vermittlung von Finanzprodukten wie Geldanlagen, Girokonten, Tagesgeld oder Versicherungen. Das kann sich wirklich sehen lassen.
Doch zuletzt gelang es dem Unternehmen sogar, über die neue Plattform Smart InsurTech, im ebenfalls lukrativen Versicherungsmarkt Fuß zu fassen. Dabei bietet Hypoport erstmals eine vollintegrierte digitale Plattform für große Vertriebsorganisationen und Versicherungsmakler an, über welche diese Beratung, Produktvergleiche sowie die Verwaltung von Versicherungsverträgen abwickeln können.
Wachstum pur bei moderater Bewertung!
Besonders erfreulich ist dabei, dass sich nicht nur das Kerngeschäft auf einem profitablen Wachstumskurs befindet. Vielmehr gelang es Hypoport in Rekordzeit auch Smart InsurTech auf ein Niveau zu bringen, bei dem der Break-Even absehbar erscheint. So erzielte man mit der neuen Versicherungsplattform zuletzt schon einen Halbjahresumsatz in Höhe von 7,2 Mio. Euro (im ersten Halbjahr 2016 waren es noch 1,2 Mio. Euro, also +500%) bei nur noch leichten Verlusten in Höhe von 300.000 Euro (EBIT).
Alles in allem wächst die Hypoport AG daher zurzeit, wie geplant, im prozentual zweistelligen Bereich – sowohl was den Umsatz als auch was den Gewinn betrifft. Diese Wachstumsraten dürfte das Unternehmen kurzfristig sogar noch weiter steigern und anschließend einige Jahre aufrechterhalten können, alleine schon aufgrund entsprechender Branchentrends. Vor diesem Hintergrund halte ich das aktuelle KGVe von ca. 33 für nicht zu hoch und kann mir daher auf Sicht von mindestens 18 Monaten Kursziele bis zu 180 Euro sehr gut vorstellen.
Ein Beitrag von Sascha Huber.