Kommentar von Berliner Börsenkreis e.V.
Lieber Leser,
die Schnellrestaurantkette Vapiano stellte am 06.09.2017 erstmals Zahlen seit dem Börsengang im Juni 2017 vor. Während der Umsatz im 1. Halbjahr 2017 aufgrund neu eröffneter Restaurants und dem Zukauf von Franchisenehmern um rund 40 Prozent auf 153,6 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahresergebnis stieg, erzielte die Restaurantkette, die italienische Küche anbietet und dabei insbesondere im Bestellvorgang mit einer innovativen App neue Wege geht, unter dem Strich ein negatives Periodenergebnis von -13,5 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: Verlust von 3,7 Millionen Euro).
Erweiterter Expansionskurs zulasten des Gewinns
Vapiano möchte noch in diesem Jahr 25 bis 30 neue Restaurants vor allem in den großen europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien eröffnen – eine beachtliche Summe im Vergleich zu den derzeit 190 Restaurants in insgesamt 30 Ländern. Aufgrund dessen können Anleger nicht mit einer wesentlichen Ergebnisverbesserung auf kurze Sicht rechnen, da laut Vapiano-Finanzchef Lutz Scharpe die Personalkosten vor einer Neueröffnung aufgrund intensiver Schulungsmaßnahmen stark steigen.
Für die Aktionäre, die unmittelbar nach dem Börsengang Wertpapiere der Restaurantkette erworben haben, sind bisher keine Kursgewinne zu verzeichnen, da der Aktienkurs im Vergleich zum Ausgabepreis in den ersten Monaten gefallen ist. Es bleibt also abzuwarten, ob Vapiano die hohen Erwartungen erfüllen kann.
Ein Beitrag von Berliner Börsenkreis e.V..