Kommentar von Jens Gravenkötter
Liebe Leser,
Altria hat im 1. Halbjahr solide Ergebnisse erzielt: Bei einem Umsatz leicht über Vorjahres-Niveau sprang der Gewinn um 18,1% nach oben. Profitiert hat der Konzern von geringeren operativen Kosten und einem deutlich gestiegenen Ertrag aus der Beteiligung an AB InBev. Zudem kündigte das Unternehmen die Aufstockung des laufenden Aktienrückkauf-Programms um 1 Mrd. $ auf 4 Mrd. $ an. Der Zigaretten-Absatz schrumpfte um 2,8% auf 59,3 Mrd. Stück. Dennoch stieg der Umsatz mit Rauchwaren um 1,1% auf 11,4 Mrd. $.
Rauchfreie Produkte legten um 2,8% auf 1,03 Mrd. $ zu. Der Umsatz im Wein-Geschäft ging dagegen um 8,2% auf 290 Mio. $ zurück. Im Gesamtjahr erwarten wir einen Umsatz von 26,1 Mrd. $ und einen Gewinn von 6,4 Mrd. $. Unsere Schätzungen haben wir entsprechend geändert.
Obwohl der Zigaretten-Absatz seit Jahren sinkt, steigen Umsatz und Gewinn
Denn die verbliebenen Raucher lassen sich von Schockbildern nicht abschrecken und machen auch jede Preis-Erhöhung mit. Dank robuster Konjunktur und niedriger Benzinpreise haben sie mehr Geld für Nikotin übrig.
Aufgeschreckt wurden die Anleger von Plänen der US-Gesundheits-Behörde FDA, die Nikotin-Menge in Zigaretten so weit zu reduzieren zu wollen, dass sie nicht mehr abhängig macht. Aber: Zum einen werden die Pläne nicht sofort umgesetzt, zum anderen hat die FDA auch deutlich gemacht, dass sie die Entwicklung tabakfreier Produkte fördern will. In diesem Bereich ist Altria bereits gut positioniert: Die E-Zigarette Vapor gewinnt kontinuierlich Marktanteile. Auf jeden Fall sprechen Aktienrückkäufe und Dividendenrendite für Altria.
Altria: Unternehmens-Porträt
Altria gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Tabak-Produkten und ist in den USA die Nr. 1. Im Februar 2008 wurde das internationale Geschäft abgespalten, das seitdem als Philip Morris International an der Börse notiert. Altria vertreibt Zigaretten-Marken wie Marlboro und L&M und kontrolliert rund die Hälfte des US-Tabakmarktes. Zur Produktpalette gehören auch Zigarren, Kau- und Schnupftabak sowie Wein.
Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.