Kommentar von Dr. Bernd Heim
Lieber Investor,
Sie haben in die Aktien von US-Erdgasproduzenten investiert? Nun, dann müssen Sie sich vermutlich warm anziehen. Schon seit Monaten taumelt die Branche dem Abgrund entgegen. Ihre Bemühungen werden immer verzweifelter und im Grunde schaufelt sich die Branche mit dem, was sie tut, gerade ihr eigenes Grab.
Ist die Förderung zu hoch, werden Preise und Margen zwangsläufig leiden
Dabei ist das, was die einzelnen Firmen tun, um die Krise zu überstehen und den eigenen Konkurs abzuwenden, durchaus vernünftig. Weil es jedoch alle tun, mehr noch, weil es sogar alle tun müssen, entwickelt sich ein Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben scheint.
Die Branche ist derzeit dabei, sich ihr eigenes Fundament zu zerstören. Der Boom der vergangenen Jahre ist Geschichte. Er stirbt eines raschen Todes, weil die Basis nicht mehr stimmt. Wobei man heute zurecht die Frage stellen kann, ob die Basis je gestimmt hat, denn das heutige Drama ist eine Konsequenz aus einem überdrehten unternehmerischer Ehrgeiz, falschen finanziellen Anreizen und einem überfluteten Bondmarkt, dessen Auswirkungen man sich nicht entziehen kann.
Aber der Reihe nach: Die Basis für eine erfolgreiche Tätigkeit in der Erdgasförderung sind Erdgaspreise, die hoch genug sind, um allen ein vernünftiges Auskommen zu ermöglichen. Dazu sollte das Angebot die Nachfrage am besten nur knapp decken. Ist jedoch die Förderung zu hoch, werden Preise und Margen zwangsläufig zu leiden haben.
Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.