Kommentar von Alexander Hirschler
Lieber Leser,
die Aktie des Hamburger Biotechunternehmens Evotec ist in dieser Woche auf ein neues 16-Jahres-Hoch geklettert. Am 12. September notierte der TecDAX-Titel bei 19,33 Euro und damit so hoch wie zuletzt 2001. Seit Jahresbeginn hat die Aktie einen beeindruckenden Kursgewinn von 150 Prozent verbucht, innerhalb der letzten 12 Monate summiert sich das Kursplus sogar auf sage und schreibe 316 Prozent. Beim Blick auf das Chartbild kann man seit September letzten Jahres eine Aufwärtstrendgerade erkennen, die im August dieses Jahres noch einmal deutlich steiler geworden ist. Aus Sicht der Anleger stellt sich nun natürlich die Frage, ob die Aktie auch noch die Kraft besitzt, die 20-Euro-Marke zu erklimmen und so ein weiteres Kaufsignal generieren kann?
Technisch überhitzt
Auf Basis des jüngsten Kursverlaufs und der relativen Stärke müsste man diese Frage eindeutig mit Ja beantworten. Gleichwohl sprechen auch viele Gründe für Gewinnmitnahmen und eine damit einhergehende Kurskorrektur. Denn bei einem derart starken Kursgewinn ist es nur logisch, wenn Anleger erst einmal Kasse machen und die Gewinne mitnehmen. Auch aus technischer Sicht spricht vieles für eine Korrektur. So hat sich die Aktie inzwischen sehr weit von ihren gleitenden Durchschnitten entfernt und erscheint damit zusehends überhitzt. So ist der Abstand auf die 200-Tage-Linie mittlerweile auf über 70 Prozent angewachsen. Und auch der Relative Stärke Index befindet sich seit Anfang September im überkauften Bereich und deutet damit auf eine Kurskorrektur hin. Auch fundamental betrachtet ist die Aktie inzwischen recht teuer geworden, so weist sie aktuell ein für 2017 erwartetes KUV von mehr als 11 und ein KGVe von 33 auf.
Langfristig Top
Langfristig betrachtet traue ich Evotec allerdings noch eine Menge zu, davon zeugen die operativen Erfolge und die zahlreichen vielversprechenden Forschungsallianzen. Doch ist m.E. jetzt erst einmal die Zeit gekommen, dass die Aktie etwas zur Ruhe kommt. Gute Einstiegschancen könnten sich dann wiederum auf Höhe der horizontalen Unterstützung im Bereich von 14,70 Euro ergeben.
Ein Beitrag von Alexander Hirschler.