Kommentar von David Iusow-Klassen
Liebe Leser,
Finanzwerte können sich wieder leicht erholen. Das US-Ausfallrisiko konnte fürs Erste abgewendet werden, das Nord-Korea Risiko verringerte sich ebenfalls, nachdem sich Trump abmildernd zu der Lage geäußert hatte. Hinzu kommt ein weiterer Zinsanstieg in den USA nun wieder auf die Agenda. Die Wahrscheinlichkeit dafür (gemessen an den Terminmarktkursen für den Fed Fund Future), dass der Zinskorridor im Dezember angehoben wird, stieg zuletzt erstmals über 50 %.
Dennoch wird die EZB-Geldpolitik aller Voraussicht nach weiterhin locker bleiben und ein Zinsanstieg in der EU kann frühestens gegen Ende 2018 erwartet werden. Damit dürfte auch die Erholung in den Kursen von EU-Bankenaktien womöglich in eine Konsolidierungsphase reinkommen. Es sei denn, die Straffung seitens der EZB fällt schneller und harscher aus. Das wäre jedoch höchstens dann wahrscheinlicher, wenn auch die EU-Inflation deutlich anzieht. Insofern dürfte auch der Kurs der Commerzbank-Aktie auf Inflationsdaten aus der EU reagieren.
Aktie bleibt noch im Trend
Die Commerzbank-Aktie bleibt nach markttechnischen Kriterien weiterhin im Trend. Der Chart auf Wochenkerzenbasis unten zeigt, dass sich um den Preis von 10 Euro je Aktie eine Kreuzunterstützung befindet. Hier verlaufen nämlich der 200-Wochendurchschnitt sowie die untere Trendlinie, die den derzeitigen Aufwärtstrend markiert. Bleibt der Kurs darüber, ist von weiter steigenden Kursen auszugehen. Bricht der Kurs unter die technische Unterstützung, käme als nächstes der technische Unterstützungsbereich zwischen 8-9 Euro je Aktie infrage. Erst Kurse unterhalb von 8 Euro je Aktie dürften den Erholungsversuch womöglich für beendet bestätigen. Ein langfristig etablierter Aufwärtstrend dürfte allerdings erst bei Kursen über 15 Euro je Aktie bestätigt werden. Hier ist daher noch Geduld gefragt.
Ein Beitrag von David Iusow-Klassen.