Lieber Leser,
wissen Sie, was ich an der Charttechnik so liebe? Sie können in eine Aktie investieren, ohne über die Fundamentaldaten dieser Aktiengesellschaft orientiert sein zu müssen. Tatsächlich könnten Sie auch ohne jegliche Nachrichten um, aus, zu oder über das Unternehmen auskommen. Denn:
In jedem Kurs, der an einer Börse zustande kommt, schlägt sich zu jeder Zeit das im Moment gerade herrschende Kräfteverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage nieder. Und die kommt, wie Sie wissen, aufgrund der Einschätzungen und Bedürfnisse der beteiligten Marktteilnehmer zustande. Somit erzählen Ihnen die Kurse eigentlich alles, was Sie zu einer Aktie wissen müssen.
Die RWE-Aktie ist dafür ein schönes Beispiel: Viele Anleger würden in dieses hochverschuldete und seit dem Jahr 2015 mit Verlust arbeitende Unternehmen keinen einzigen Euro-Cent investieren.
Wenn Sie jedoch bei Ihren Investments vorrangig oder ausschließlich von der Charttechnik beeinflussen lassen, dann hätten Sie bereits per Ende März dieses Jahres das vom Relative Stärke Index generierte Kaufsignal im Monatschart entdeckt (linker Chart der Grafik).
Das wirklich Beeindruckende an diesem Signal ist indes, dass es schon weit vor dem Ausbruch der RWE-Aktie aus dem seit 2008 bestehenden Abwärtstrend ausgebildet wurde. Bei einem Einstieg zum Eröffnungskurs von 15,73 Euro am 1. April 2017 wären Sie beim aktuellen Kurs von 20,75 Euro bereits mit +32% im Gewinn.
Gar nicht schlecht, so nach Charttechnik zu handeln, oder?
Ein Beitrag von Andreas Sommer.