Liebe Leser,
die zooplus AG steht seit dem Sommer aufgrund permanenter Kursverluste unter besonderer Beobachtung des Marktes. Eine EBIT-Prognosesenkung am Freitag letzter Woche löste einen weiteren heftigen Kursrutsch aus. So hat sich das Unternehmen rasch auf die Notizzettel der Leerverkäufer gebracht. Und das ist keine Liste, auf der börsennotierte Unternehmen gewöhnlich landen wollen. Hat der Onlinehändler realistische Chancen, einem weiteren Kursmassaker zu entgehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich in der zurückliegenden Woche neun Analysehäuser.
Experten senken mehrheitlich den Daumen
So bitter dies aus Anlegersicht auch sein mag: Aber 6 von 9 Analysehäusern senkten ihre Prognosen. Das ist schon ein recht eindeutiges Signal, wohin die Reise bei Zooplus zu führen scheint. So reduzierte Nikolaus Mauder (Kepler Cheuvreux) seine Gewinnprognosen um 57 %, bei Lars Dannenberg (Hauck & Aufhäuser) und Julia Scheufler (Berenberg) waren es gar 70 %. Entsprechend purzelten die Kursziele: Berenberg stufte von 192 Euro auf 150 Euro ab, Hauck & Aufhäuser von 140 Euro auf 100 Euro und Kepler Cheuvreux von 164 auf 127 Euro.
Über die Gründe für die Malaise waren sich alle Experten einig. Das Unternehmen hatte zu schnell zu viel gewollt. Es wurde bei Zooplus zu sehr in Wachstum investiert, wobei die Margen ins Hintertreffen gerieten. Doch die Analysten sind sich uneins, welche Konsequenzen sich aus der aktuellen Situation ergeben. Nikolaus Mauder (Kepler Cheuvreux) sieht zum Beispiel die mittelfristige Planung in Gefahr und erwartet, dass der Konzern erst ein Jahr später als geplant seine Ziele für 2020 erreichen kann. Julia Scheufler (Berenberg) zeigte sich hingegen vom eingeschlagenen Wachstumskurs nach wie vor überzeugt. Wer in die Zukunft investiere, müsse eben in der Gegenwart Kosten in Kauf nehmen.
Analystenempfehlungen
Buy |
Outperform |
Hold |
Underperform |
Sell |
1 |
2 |
6 |
2 |
1 |
Analystenkursziele
Maximum |
Minimum |
Median |
Real (22.9.17) |
205,00 € |
100,00 € |
150,00 € |
146,00 € |
Ein Beitrag von Mark de Groot.