Liebe Leser,
die Apple Aktie ist seit den letzten Keynotes in Verruf geraten. Die Neuheiten, die dort präsentiert wurden, haben Anleger nicht überzeugen können. Zu hoch der Preis für das Modell X, zu wenig Neues in den 8er Modellen. Lediglich die Smartwatch konnte für kurzfristige Euphorie sorgen. Doch damit war es noch nicht getan. In den Tagen und Wochen darauf wurden erste Schätzungen zu den Bestellungen für das Modell 8 veröffentlicht und diese fielen sehr mau aus. Aktien von Zulieferunternehmen aus Taiwan haben damit jedoch das größte Nachsehen. Sie brechen deutlich ein und haben auch eine ansteckende Wirkung auf die Aktie von Apple. Doch ist alles wirklich so schlimm?
Wie immer sollte man hier nicht zu viel Skepsis hineininterpretieren, denn die wenigen Informationen, die man bis jetzt hat, sind langfristig überhaupt nicht nutzbar. Es wird sich erst in den endgültigen Zahlen bei den Bestellungen zeigen. Die Bank of Amerika hatte vor Kurzem ihre Einschätzung zu der Lage kundgetan und ihr Buy-Rating bestätigt. Vier Dinge wurden dabei von den Analysten berücksichtigt:
- Historisch betrachtet führen höhere Preise für etablierte Marken nicht unbedingt dazu, dass Kunden weniger davon konsumieren.
- Es ist noch zu früh, bereits Schlüsse zu ziehen, sofern das Modell X noch gar nicht bestellbar ist. Für das Modell 8 fielen die Vorbestellungen etwas geringer aus als die Vorbestellungen des Modell 7 im vergangenen Jahr. Was aber daran liegen könnte, dass Konsumenten auf das X Modell warten.
- Die Preisreduzierung für die vorherigen Modelle wie das 6S, 7 oder SE dürften nun eine bessere Wettbewerbssituation für Apple gegenüber günstigen Anbietern darstellen.
- Insgesamt gaben Konsumenten im Schnitt seit 2012 jedes Jahr mehr für Markenartikel aus. Der ASP (durchschnittliche Verkaufspreis) für das iPhone stieg seit 2012 mit einer jährlichen Rate von 2 %. BoA erwarten, dass der ASP bis 2019 weiter ansteigt. Mehr noch zeigt die Auswertung, dass die billigeren Produkte von Apple in der Vergangenheit weniger nachgefragt wurden als die teuren.
Ein Beitrag von David Iusow-Klassen.