Trotz Aufschwungs bewerten 40 Prozent der Unternehmen weltweit ihre Liquiditätssituation als kritisch. Laut Studie von Roland Berger sehen Firmen den Tiefpunkt aber durchschritten.
Obwohl die Konjunktur wieder anzieht, haben Unternehmen weltweit stark mit den Folgen der Wirtschaftskrise zu kämpfen. Einer Studie der Strategieberatung Roland Berger zufolge bewerten noch immer 40 Prozent der Unternehmen die eigene Liquiditätssituation als kritisch. 28 Prozent bezeichnen unzureichende Finanzierungsmöglichkeiten als stärkste Behinderung für künftiges Wachstum. Die Umfrage, die Roland Berger unter knapp 480 Unternehmen weltweit durchführte, liegt der WELT (Samstagausgabe) exklusiv vor.
Dabei ist die Hoffnung auf nachhaltig bessere Zeiten in der Wirtschaft durchaus vorhanden: Der Umfrage zu Folge wurde der Tiefpunkt der Krise im weltweiten Durchschnitt bereits zwischen Ende 2009 und Anfang 2010 erreicht; die nächste deutliche Wachstumsphase hingegen wird bereits Mitte des laufenden Jahres erwartet. Nur jedes vierte Unternehmen geht davon aus, dass der nächste spürbare Wachstumsschub erst nach Ablauf des Jahres kommt.
An der Personalfront indes zeichnet sich Entspannung ab. Während die Unternehmen weltweit im Krisenjahr 2009 ihre Personalkosten im Schnitt neun Prozent reduzierten, geben zumindest US-Unternehmen an, die Einsparziele grundsätzlich erreicht zu haben. Dagegen stehen in westeuropäischen Unternehmen der Studie zufolge zwar noch Kostenanpassungen aus, aber auf einem niedrigen Niveau: Hatten sich die befragten Unternehmen im Schnitt Kostensenkungen von zehn Prozent vorgenommen, wurden bereits acht Prozent im Krisenjahr 2009 realisiert – so dass für die Zukunft nur noch geringe Anpassungen nötig sind.