Nicht alles war schlecht bei der GEZ - auch wenn die Gebühren-Einzugskräfte manchmal dubiose Mittel einsetzten. Die neue Haushaltsabgabe für die Volksempfänger stellt jedoch alles in den Schatten, was der moderne Propagandastaat bisher zu bieten hatte.
von Joseph Goezzels
GEZ Einsatzkräfte in Aktion: "Dingdong! Im Namen der Gebührenzahler, öffnen Sie die Tür!" Stiefeltritte, Schreie im Flur, weinende Kinder – das alles gehört bald der Vergangenheit an. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Titanic" zufolge arbeitet das Gebühreneinzugskommando mit allen Mitteln daran, sein Image zu polieren. Mit dem neuen Slogan: "Ruhm und Ehre der GEZ" orientiert sich GEZwangsbehörde dabei bewußt an altbewährte Erfolgsmuster, die von der Bevölkerung bisher sehr positiv aufgenommen werden.
2013 soll bekanntlich nur noch pro Haushalt, nicht mehr pro Empfangsgerät bezahlt werden; gleich, ob der Haushalt ein Gerät besitzt oder nicht. Vorteil: Die Spitzel der Propaganda-Gebühren-Eintreiber bleiben künftig in der Anstalt, schauen nicht mehr durch den Türspion, verwanzen keine Wohnungen, entführen keine Verwandten mehr. Auch der kollaborierende GEZ-Blockwart gehört seit 2013 der Vergangenheit an.
Wie aber wird die GEZ ihren schlechten Ruf los? Mit einer beispiellosen Werbekampagne versuchen die GEZ-Einsatzkräfte samt Direktion sich ins rechte Licht zu rücken. War die GEZ wirklich so schlecht, gemessen an dem, was den Deutschen TV-Konsumenten jetzt blüht?
Die neuen Vorteile der Haushaltsabgabe forumliert Alois Bruchsal, Obersturmführer des TV-Gebühreneinzugskommandos, wie folgt: "Die Einsatzkräfte ziehen sich seit dem 1.1.2013 zurück. Das bedeutet: Keine bewaffneten GEZ-Streifen mehr, die stichprobenhaft einzelne Haushalte samt Schwarzseher liquidieren. Keine Angst mehr vor Entdeckung, keine GEZ-Flüchtlinge, die sich auf dem Dachboden verstecken müssen".
So funktioniert die Haushaltsabgabe:
Die neue Haushaltsabgabe trägt die Bezeichnung "ARD-ZDF-Deutschlandradio-Beitragsservice". Das Wort "Beitragsservice" wurde vom Wahrheitsministerium mit Bedacht gewählt, suggeriert es doch Freiwilligkeit und Dienst am Kunden. Außerdem ist das Wortgebilde so lang, dass man es schlecht verdrehen oder verhöhnen kann.
Was ist ein Haushalt?
Als Haushalt zählt jede Fläche in Deutschland, in der sich eine Person länger als einen Tag aufhalten kann. Im Sinne des Gesetzgebers zählen dazu auch Gartenlauben, provisorische Bretterverschläge, Garagen. Brücken und Zelte sind derzeit von der Regelung ausgenommen. Im Sinne der Haushaltsabgabe-Gerechtigkeit werden aber solche Lücken demnächst auch gesetzlich geschlossen.
Neu: Medienpflicht
Damit sich der Beitragsservice auch lohnt, wurde gleichzeitig eine Medien-Pflicht für alle Haushalte eingeführt. Es ist ein Haushaltsführer an die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten zu melden, welcher dafür sorgen muss, dass alle Personen eines Haushalts mindestens eine Stunde am Tag die vorgeschriebenen Programme sieht.
Zum Pflichtprogramm gehört die Tagesschau oder alternativ das "Heute-Journal". Blinde müssen sich die Nachrichten im Deutschlandradio anhören. Ein Gleichschaltungskommando (Ex-Mitarbeiter der GEZ) sorgt dafür, dass es keine zu großen Unterschiede zwischen den Sendungen gibt. Angehörige eines Haushalts müssen den Bildschirmdienst täglich erfüllen. Zuwiderhandlungen sind dem Reichsrundfunkführer zu melden und werden streng geahndet.
[Hinweis an die Oberstaatsanwaltkammer: Dieser Beitrag ist keineswegs eine Satire, sondern beleuchtet gegwärtige und zukünftige Entwicklungen]