Nachdem Gold im März die 2000-Marke überschritten hat, geht es eher bergab. Der langfristige Trend sieht jedoch immer noch positiv aus. Wie geht das jetzt weiter mit den Edelmetallen? Die Jahres-Performance war bisher eher lau.
von Claus Vogt
Gold habe ich erstmals im Jahr 2001 als strategisch notwendiges Investment für jeden konservativen Anleger empfohlen. Tatsächlich ist der Goldpreis seither stärker gestiegen als die Aktienmärkte. Goldanleger haben über diesen langen Zeitraum also besser abgeschnitten als Aktionäre. Und das, obwohl sich der S&P 500 zurzeit auf einem Niveau befindet, das trotz des jüngsten Kursrückgangs immer noch einer fast rekordhohen fundamentalen Überbewertung entspricht.
Es gibt einen sehr klaren Zusammenhang zwischen der fundamentalen Bewertung und der langfristigen Entwicklung der Aktienmärkte: Je höher die Bewertung, desto bescheidener die Performance. Die aktuelle Bewertung ist so hoch, dass Sie auf Sicht von 10 bis 15 Jahren an den Aktienmärkten zwar mit einer spannenden Achterbahnfahrt rechnen dürfen, nicht jedoch mit Kursgewinnen.
Gold besteht Härtetest
Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei Gold und Minenaktien. Letztere sind sehr attraktiv bewertet, und der hier nicht gezeigte langfristige Goldchart ist überaus bullish. Beides habe ich in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren ausführlich besprochen.
Bei Gold hat sich seit 2012 eine gewaltige charttechnische Formation herauskristallisiert, die einen starken und langanhaltenden Kursanstieg signalisiert. Aus dieser langfristigen Perspektive betrachtet, ist der Kursverlauf der vergangenen zwei Jahre lediglich die erste große Korrektur in einem langfristigen Aufwärtstrend, der 2019 begonnen hat.
Neuer Aufwärtstrend beginnt
Auf dem folgenden Chart sehen Sie die Details dieser Korrektur. Sie hat die Form einer langen Seitwärtsbewegung angenommen, deren Untergrenze mehrmals getestet wurde, zuletzt im Juli dieses Jahres.
Dabei ist der Momentum-Oszillator, den Sie im unteren Teil des Charts sehen, auf ein sehr niedriges Niveau gefallen. Dann hat er ein Kaufsignal gegeben (roter Kreis). Damit wurde dieser weitere Test der Unterstützungszone erfolgreich beendet.
Goldpreis pro Unze in $, Momentum-Oszillator, 2019 bis 2022
Nach dem erneuten Test der blauen Unterstützungslinie gab der Momentum-Oszillator (unten im Chart) im stark überverkauften Bereich ein Kaufsignal. Inzwischen hat der Goldpreis die rote Abwärtstrendlinie überschritten, ein weiteres bullishes Zeichen. Quelle: StockCharts.com
Trendlinie bereits überwunden
Von dem im Juli erreichten Tief bei knapp 1.700 $ pro Unze hat sich der Goldpreis zügig um mehr als 100 $ nach oben entfernt. Die hohe Dynamik dieser Bewegung ist ein Zeichen von Stärke.
Darüber hinaus wurde jetzt auch die in Rot eingezeichnete Abwärtstrendlinie der vergangenen fünf Monate überschritten, ein weiteres bullishes Signal. Um endgültig wieder grünes Licht für den Edelmetallsektor zu geben und den Rückkauf bzw. Neukauf ausgewählter Minenaktien zu empfehlen, warte ich jetzt noch auf das Signal eines unserer Goldindikatoren.
Dieser wichtige mittelfristig orientierte Indikator befindet sich bereits in einer Konstellation, aus der heraus das Kaufsignal jetzt jederzeit erfolgen kann. Wann es dazu kommt und welche Edelmetallaktien Sie dann kaufen sollten, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.