Trotz drohendem Ungemach an den Finanzmärkten fällt Gold. Auch charttechnisch haben sich die Aussichteneingetrübt.
Gold in USD - 1 Jahr
Gestern war in Kanada Feiertag (Thanksgiving), so dass lediglich der US-Handel in Übersee aktiv war. Betrachtet man einige große Indizes, dann stellt man fest, dass diese charttechnisch angeschlagen sind.
Beim DAX ist dies bereits länger der Fall. Nun zeigt auch der MDAX relative Schwäche und die bislang vor Kraft strotzenden US-Indizes, die in diesem Jahr bislang den Rest der (westlichen) Welt outperformten, zeigen ebenfalls erste Bremsspuren.
Eine Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums durch eine mögliche Aufschaukelung des Handelskonfliktes zwischen den USA und China scheint so langsam eingepreist zu werden, auch wenn die größte Steuersenkung der US-Geschichte nach wie vor den US-Markt positiver beeinflusst, als andere Indizes.
Die Chinesen reagierten gestern mit einer Herabsetzung des Mindestreservesatzes für Banken, was prompt den Yuan zum US-Dollar belastete und Gold (das wie eine „Klette“ am YUAN/USD hängt) ebenfalls von 1.200 USD auf 1.185 USD nach unten drückte.
Markttechnisch ist das wieder ein Rückschlag, welcher den Goldbullen langsam das Wasser abgräbt. Denn je mehr Versuche scheitern, schon die 1.210 USD-Marke zu überwinden (wichtiger wären die 1.220 USD), desto eher dürften die Bären nochmals ihre Chance wittern.
Charttechnisch sieht das Ganze inzwischen nach einer Flagge im Abwärtstrend aus, welche in der Regel trendbestätigt aufgelöst wird. Was dagegen spricht, dass Gold nochmals nach unten durchgereicht wird, ist weiterhin die Positionierung der Commercials an der Terminbörse, die nach wie vor leicht im Bullenlager verortet sind (was extrem selten vorkommt), sowie die Tatsache, dass die Goldaktien (XAU / HUI) den Rücksetzer im Gold gestern im Tagesverlauf mit einer starken Vorstellung ausbügelten.