Die Spezialisten von Commerzbank erwarten in den nächsten Monaten einen steigenden Goldpreis.
von Commerzbank Commodity Research
Gold hat sich gestern gut gegen den festen US-Dollar gewehrt und seine Gewinne des Vortages verteidigt. Hierzu trugen auch ETF-Zuflüsse von 4,6 Tonnen bei. Heute Morgen steigt es auf fast 1.240 USD bzw. 1.085 EUR je Feinunze, da es ausgehend von den USA einen weiteren Abverkauf an den Aktienmärkten gibt.
Aufgrund der höheren Risikoaversion der Marktteilnehmer, die in den letzten Wochen vermehrt zu beobachten ist und sich auch in einer höheren Volatilität an den Aktienmärkten widerspiegelt, sollte Gold unseres Erachtens als sicherer Hafen stärker nachgefragt sein.
Entsprechend gehen wir von steigenden Goldpreisen in den nächsten Monaten aus. Die EZB dürfte dem Goldpreis allerdings keine neuen Impulse geben. Denn die Sitzung heute dürfte nur zur Vorbereitung der Sitzung im Dezember dienen. Wir gehen nicht davon aus, dass EZB-Präsident Draghi heute formal das Ende der Anleihekäufe verkündet, geschweige denn einen konkreten Termin für die erste Zinserhöhung nennt.
Laut Einschätzung des Research- und Beratungsunternehmens Metals Focus dürften die Zentralbanken in diesem Jahr erstmals seit fünf Jahren wieder mehr Gold kaufen. Metals Focus erwartet Netto-Goldkäufe von 450 Tonnen, 20% mehr als im letzten Jahr, und sieht für diese Prognose noch Potenzial nach oben.
Demnach sind die Zentralbanken der Schwellenländer weiter bestrebt, ihre Währungsreserven zu diversifizieren. Zuletzt hatten mit Polen und Ungarn auch zwei Zentralbanken aus der EU mit Goldkäufen für Aufsehen gesorgt.