Bei den Protesten der sogenannten "Gelbwesten" in Frankreich sind am Samstag 1.723 Menschen festgenommen worden. 1.220 Personen wurden in Polizeigewahrsam genommen, teilte das französische Innenministerium mit.
Bei den Ausschreitungen wurden demnach im ganzen Land 264 Menschen verletzt, darunter auch 39 Sicherheitskräfte.
Insgesamt beteiligten sich den Behördenangaben zufolge 120.000 Menschen am Samstag an den Protesten, darunter 10.000 in Paris. Zehntausende Polizisten waren im Einsatz. Mehrere Geschäfte wurden beschädigt oder geplündert.
Zahlreiche Läden und Museen blieben geschlossen. Auch mehrere Fußballspiele der höchsten französischen Spielklasse Ligue 1 wurden abgesagt. Die "Gelbwesten"-Proteste hatten am 17. November begonnen, als landesweit etwa 2.000 Straßenblockaden errichtet wurden, um gegen zusätzliche Treibstoffabgaben, die ab dem 1. Januar 2019 vorgesehen waren und steigende Benzin- und Dieselpreise zur Folge gehabt hätten, zu protestieren.
Die Erhöhung der Ökosteuer wurde mittlerweile auf Eis gelegt. Dennoch weiten sich die Proteste immer weiter aus. Sie sind mittlerweile zu einer landesweiten Massenbewegung gegen den Politikstil des französischen Präsidenten Emmanuel Macron angewachsen, der von den Demonstranten als "von oben herab" bezeichnet wird.
Foto: Französisches Polizeiauto, über dts Nachrichtenagentur