Wolfgang Schäuble (CDU) beklagt die Reformmüdigkeit und den Problemstau in Deutschland. „Wohlstand macht träge".
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) beklagt die Reformmüdigkeit und den Problemstau in Deutschland. „Wohlstand macht träge, das ist so“, sagt Schäuble im Interview mit der WirtschaftsWoche. „Die Infrastruktur, auch die digitale, ist ein Riesenproblem. Es ist dringend notwendig, dass wir da schneller vorankommen. Auch beim Planungsrecht können Sie schier verzweifeln. Und das sage ich als Jurist“, so Schäuble weiter.
Einen Grund für den Stillstand sieht der ehemalige Finanzminister im ausgedünnten Personal der öffentlichen Hand: „Uns fehlt an manchen Stellen die Verwaltung, es fehlt an Planung und Fachleuten, um das Geld sinnvoll in öffentlichen Projekten umsetzen zu können“, sagte Schäuble der WirtschaftsWoche.
Um führend zu bleiben müsse Deutschland außerdem mehr Geld für Bildung ausgeben: „In Schulen und Universitäten müssten wir noch viel mehr investieren. Das ist die Zukunft – und die kann nie überfinanziert sein.“