Nach dem angekündigten Rücktritt von Andrea Nahles als SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende rechnet AfD-Fraktionschefin Alice Weidel mit einem baldigen Ende der Großen Koalition. Gauland: "SPD ist schon lange nicht mehr die Partei des kleinen Mannes."
Zum Rücktritt von Andrea Nahles erklärt der AfD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Alexander Gauland:
„Der Rücktritt von Andrea Nahles ist konsequent. Sie hat es nicht geschafft, die SPD zurück auf den Weg einer Volkspartei zu führen.
Jedoch werden Personalkonsequenzen und Personaldebatten das Problem der SPD nicht lösen, denn es ist struktureller und inhaltlicher Natur. Die SPD will von allem ein bisschen sein: Ein bisschen grün, ein bisschen Arbeiterpartei, etwas links und gleichzeitig die Industriebosse hofieren. Das kann nicht gut gehen, die Wähler haben das sehr schnell bemerkt.
Die SPD ist schon lange nicht mehr die Partei des kleinen Mannes. Sie hat ihr Markenzeichen verloren und steht nun führungs- und inhaltslos da. Die arbeitende Mittel- und Unterschicht fühlt sich mittlerweile besser von der AfD als von der SPD vertreten.“
Alice Weidel, AfD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, sieht ein baldiges Ende der GroKo:
„Nicht nur die SPD befindet sich in Auflösung, auch die GroKo wandelt nur noch als Untoter über die politische Bühne. Die SPD bekommt jetzt die Quittung dafür, dass sie Verrat am Wähler begangen hat. Sie hat in der GroKo nicht nur Arbeitsverweigerung durch ständige Personaldebatten betrieben, sie hat in der GroKo vollkommen an der Realität vorbei regiert.“
Es geht um den Fortbestand der SPD
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer hat die Entscheidung von Andrea Nahles, vom Partei- und Fraktionsvorsitz zurückzutreten, begrüßt: "Ich respektiere den Schritt von Andrea Nahles und rechne ihr diesen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Partei hoch an", sagte Schäfer der Düsseldorfer Rheinischen Post (Sonntag, Online).
Die Fraktion sei das Spiegelbild unserer Basis. "In der Sitzung am Mittwoch wurde deutlich, dass der Rückhalt für Andrea Nahles nicht mehr ausreichend gegeben ist." Es gehe jetzt um einen geordneten Übergang. Schäfer fügte hinzu: "Ich appelliere auch an die Medien, respektvoll abzuwarten. Es geht in dieser historischen Krise um den Fortbestand der SPD als Volkspartei. Für die Koalition heißt das gar nichts. Wir ziehen im Herbst Bilanz."