Auf Antrag der Innenminister der Länder sollen künftig mehr Menschen in Deutschland Geld vom Staat bekommen, wenn sie Haus oder Wohnung gegen Einbrecher schützen.
Das geht aus einer Beschlussvorlage für die Innenministerkonferenz der Länder kommende Woche in Kiel hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten. Demnach forderten die Länderminister vom Bund, dass die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) künftig auch Einbruchschutz in Neubauten mit Zuschüssen fördert.
Bisher gilt die Förderung von bis zu 1.600 Euro laut KfW nur für "Bestandsgebäude". Trotz bundesweit stark rückläufiger Fallzahlen bei Wohnungseinbruchdiebstählen spreche sich die Innenministerkonferenz laut der Beschlussvorlage für eine "konsequente Ausweitung des Einbruchschutzes in den KfW-Programmen der Bundesregierung aus".
Gerade "die Förderung der technischen Sicherung bei Neubauvorhaben ist mit Blick auf den zu deckenden Wohnraumbedarf von besonderer Bedeutung", heißt es in der Beschlussvorlage weiter. Der Beschluss sei laut Vermerk durch die Vorkonferenz der Innenminister zur "Freigabe" empfohlen worden.
"Ein Punkt hat sich aus schleswig-holsteinischer Sicht nachweislich bewährt: die Förderung des baulichen Einbruchschutzes. Denn in den vergangenen Jahren ist die Versuchsquote gestiegen - was nichts anderes bedeutet, als dass immer häufiger Einbrecher scheitern", sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Bundesweit habe es demnach 2015 etwa 160.000 Wohnungseinbrüche gegeben. Durch polizeiliche und politische Maßnahmen sei diese Zahl 2018 bis auf 97.000 heruntergedrückt worden. "Polizei und Gesellschaft haben in allen Ländern gute Ideen entwickelt, die wirken", so Schleswig-Holsteins Innenminister weiter. Als Land habe man "jedes Jahr eine Million Euro dafür zur Verfügung gestellt", so Grote. Nun werbe er für mehr Geld des Bundes auch beim Schutz von Neubauten.
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