Der CDU-Politiker und frühere Unionsfraktionschef, Friedrich Merz, fordert Aktien für alle in Deutschland.
Es gelte, "die Arbeitnehmer mehr am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen zu beteiligen", schreibt Merz in einem Gastbeitrag für "Zeit-Online". In Deutschland müsse "eine neue Kultur des Aktiensparens" entstehen, aus der sich eine "Teilhabe am Erfolg der Marktwirtschaft" entwickele.
"Wenn die Zustimmung zu Demokratie und Marktwirtschaft wieder steigen soll, dann müssen nicht nur Zusammenhänge (besser) erklärt werden", schreibt der CDU-Politiker weiter. Er sei, "anders als früher, heute auch der Auffassung, dass der Gesetzgeber eine Verpflichtung zur privaten, kapitalmarktorientierten Vorsorge für das Alter ernsthaft prüfen sollte, in welcher Form auch immer", so Merz.
Immer noch arbeiteten Millionen deutscher Beschäftigter in börsennotierten Aktiengesellschaften, deren "Erfolg von Millionen ausländischer Aktionäre vereinnahmt" werde. Kaum ein börsennotiertes Unternehmen in Deutschland habe noch mehrheitlich deutsche Aktionäre.
Die Zahl der Aktionäre sei in Deutschland im letzten Jahr zwar gestiegen, sie liege jetzt wieder über zehn Millionen. "Damit sind aber immer noch 70 Millionen Menschen in Deutschland ohne Zugang zu den Kapitalerträgen der Unternehmen", schreibt Merz in dem Gastbeitrag für "Zeit-Online". Der frühere Unionsfraktionschef ist vergangene Woche zum Vizepräsidenten des CDU-Wirtschaftsrats gewählt worden. Die Organisation vertritt nach eigenen Angaben bundesweit rund 12.000 Unternehmer.
Es müssten konkrete Entscheidungen getroffen werden, die "mehr Menschen das berechtigte Gefühl verleihen, sie hätten Anteil am Erfolg unserer Wirtschaftsordnung", schreibt Merz.
Er nimmt in seinem Gastbeitrag den Einwand vorweg, dass Arbeitnehmer "ihr hart verdientes Geld auf dem Kapitalmarkt verzocken" sollen und "von den Kapitalisten gleich noch ein zweites Mal ausgebeutet" würden. "Nur bitte", warum sei "fast überall die Aktienquote in Europa höher als bei uns?", so der CDU-Politiker weiter.
Foto: Friedrich Merz, über dts Nachrichtenagentur