Die Deutschen sind angeblich bereit, der Umwelt zuliebe beim Autofahren Abstriche zu machen. Dass Tempolimits auf Autobahnen jedoch den Planeten abkühlen, ist Schwachsinn.
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Targobank (wieso eigentlich eine Bank?), über die die "Bild" berichtet, sprechen sich angeblich 57 Prozent der Befragten für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen aus - und plädieren im Schnitt für eine Beschränkung auf 136 km/h. 42 Prozent sind gegen jedes Tempolimit.
"In fast allen europäischen Ländern gibt es ein Tempolimit", sagte Oliver Krischer, Fraktionsvize und Verkehrsexperte der Grünen und fügte hinzu: "In Deutschland wird sich das wie im Rest der Welt früher oder später auch durchsetzen, einfach weil es vernünftig ist."
Oliver Luksic, verkehrspolitischer Sprecher der FDP sagte der Bild-Zeitung: "Tempo 130 auf Autobahnen ist analoge Verkehrspolitik von gestern, die die Grünen nun aufgreifen, um ihren Kampf gegen das Auto und die individuelle Mobilität fortzuführen."
Die SPD-Verkehrsexpertin Kirsten Lühmann will die Beschränkung - und geht auf Konfrontationskurs zum Koalitionspartner CDU/CSU. Lühmann sagte der Zeitung: "Die Zahlen aus der Umfrage zeigen, dass die Bevölkerung da schon viel weiter ist als unser Koalitionspartner. Ich bin mir sicher, dass auch das Verkehrsministerium hier bald ein Einsehen haben wird."
Laut der Umfrage wird bei der Kaufentscheidung für ein Auto auch die Umweltverträglichkeit als Faktor immer wichtiger. Für 15 Prozent der Befragten ist das ein Kriterium, wenn es um die Entscheidung für eine bestimmte Antriebsart geht. Dieselfahrverbote halten die meisten trotzdem für falsch (64 Prozent). Für die Umfrage hat Forsa vom 5. bis zum 15. April 2019 insgesamt 1.003 Menschen befragt, die ein Auto fahren und beim Autokauf mitentscheiden.
Foto: Autobahn, über dts Nachrichtenagentur