Der AfD-Bundestagsabgeordnete Armin-Paul Hampel hat es als "unerhört" und "beschämend" bezeichnet, eine Verbindung zwischen dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke und der AfD zu ziehen.
Von Anfang an sei auf die AfD im Zusammenhang mit dem Fall Lübcke verwiesen und "mit Unterstellungen" gearbeitet worden – zum Beispiel von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, "die für uns inakzeptabel sind", sagte Hampel am Freitag dem Deutschlandfunk.
"Wenn wir anfangen, das in andere politische Strömungen hereinzuinterpretieren und zu sagen, die haben eine geistige Mitverantwortung, dann begeben wir uns auf einen ganz gefährlichen Boden", so der AfD-Politiker weiter.
So könne man auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für die "Messer-Ermordungen und Vergewaltigungen in Deutschland" verantwortlich machen.
In diesem Zusammenhang verteidigte Hampel den bayerischen Landtagsabgeordneten Ralph Müller (AfD), der am Mittwoch bei einer Gedenkfeier im bayerischen Landtag sitzen geblieben war, als eine Reaktion auf die Anschuldigungen.
"Wenn man selbst in den Fokus gerückt wird vom politischen Gegner und als Wegbereiter einer solchen Tat angefeindet und diskriminiert wird, ja, dann reagiert der eine so und der andere so. Und dann bleibt auch mal ein AfD-Mann in Bayern sitzen", sagte Hampel.
Auch die Aussage des hessischen AfD-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann (AfD), die Kanzlerin hätte die Ermordung Walter Lübckes durch den "Massenanstrom an Migranten" zu verantworten, sei eine "Reaktion in dem Augenblick", in dem man einem "so ungeheuren Angriff ausgesetzt" worden sei, so der AfD-Bundestagsabgeordnete weiter.
So seien auch Verbindungen von politischen Wahlkampfaussagen mit einer aktuellen Tat "inakzeptabel". "Wir hatten ja schon mal Diskussionen mit Herrn Gauland, als es über das Thema Entsorgen von Politikern ging", sagte Hampel dem Deutschlandfunk.
Foto: Journalisten bei der AfD, über dts Nachrichtenagentur