Rackete fordert Aufnahme aller Flüchtlinge aus Libyen. Auch Klima-Flüchtlinge „müssen natürlich aufgenommen werden“.
Die selbsternannte "Seenotrettungskapitänin" Carola Rackete hat die sofortige Aufnahme aller Flüchtlinge aus Libyen gefordert und gleichzeitig für die Aufnahme so genannter „Klima“-Flüchtlinge geworben.
Rackete sagte „BILD“: „Die, die in Libyen sind, müssen dort sofort raus in ein sicheres Land! Wir hören von einer halben Million Menschen, die in den Händen von Schleppern sind oder in libyschen Flüchtlingslagern, die wir rausholen müssen. Ihnen müssen wir sofort helfen bei einer sicheren Überfahrt nach Europa. Sie müssen in ein sicheres Land, das hat ja auch die Kanzlerin gesagt. Aber sie sagt nicht, wie das passieren soll, das ist das Problem.“
Jetzt kommen angeblich Klima-Flüchtlinge
Rackete sagte außerdem, dass Europa eine besondere Verantwortung gegenüber Afrika habe. Die Kapitänin sagte „BILD“ weiter:
„Asyl kennt keine Grenze! Und man muss doch auch mal klar die Fakten betrachten: Momentan sprechen wir über sehr kleine Zahlen, aber die Situation wird doch eher schwieriger! Der Zusammenbruch des Klimasystems sorgt für Klima-Flüchtlinge, die wir natürlich aufnehmen müssen. Es wird in einigen Ländern Afrikas, verursacht durch industriereiche Länder in Europa, die Nahrungrundlage zerstört.
In der Debatte soll immer unterschieden werden zwischen Flüchtlingen und Wirtschaftsmigranten, aber wir kommen jetzt zu einem Punkt, wo es „forced migration“ gibt, also eine durch äußere Unstände wie Klima gezwungene Migration. Und da haben wir dann keine Wahl mehr und können nicht einfach sagen, dass wir die Menschen nicht wollen. Es ist auch Europas Verantwortung.“
"Deutschland mit historischer Verantwortung aus der Kolonialzeit"
Rackete sagte weiter: „Deutschland und andere europäische Staaten haben eine historische Verantwortung an den Umständen in Afrika noch aus der Kolonialzeit. Die heutigen Machtverhältnisse sind durch Europa bestimmt worden. Europa beutet Afrika aus - und hier entsteht die Spirale, die zur Flucht führt. Deshalb gibt es eine historische Verantwortung, Flüchtlinge aufzunehmen, die wegen der Machtverhältnisse oder auch der Klimasituation nicht mehr in ihren Ländern leben können.“
Rackete will Löschung von Salvinis FB- und Twitter-Äußerungen
Rackete hat Innenminister Salvini zur Löschung von Beiträgen auf den sozialen Plattformen aufgefordert (Facebook. Twitter). Rackete sagte „BILD“: „Ich finde, man darf sich nicht alles gefallen lassen. Er hat Unwahrheiten verbreitet und ich will, dass er diese Unwahrheiten bei Twitter und Facebook löschen muss. Und dass ein Richter ihm sagt: So etwas dürfen Sie nie wieder behaupten!“