Grüne wollen Recht auf Home-Office und Hitzefrei für Bauarbeiter
Angesichts der zum Teil extremen Temperaturen wollen die Grünen, dass sich Deutschland besser gegen künftige Hitzewellen wappnet. „Die Klimakrise ist eine Gefahr für die menschliche Gesundheit“, heißt es in einem „Hitzeaktionsplan“ von Fraktionschef Anton Hofreiter und Umweltexpertin Bettina Hoffmann. "Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass mit der ungebremsten Klimakrise Hitzewellen weiterhin zunehmen werden." Der Plan liegt dem SPIEGEL vor.
In dem Papier verlangen Hofreiter und Hoffmann unter anderem ein "Recht auf Home-Office für alle Beschäftigten, sofern dem keine betrieblichen Gründe entgegenstehen". Arbeitnehmer, die im Freien arbeiteten, beispielsweise auf einer Baustelle, in der Landwirtschaft oder in der Gebäudereinigung, müssten "bei gesundheitsgefährdender Hitze ein Recht auf Hitzefrei" erhalten.
Die Autoren monieren, dass die Große Koalition sich nicht ausreichend um den Hitzeschutz der Bevölkerung kümmere. "Hitzewellen sind für ältere und kranke Menschen ein ernsthaftes Problem", sagte Hofreiter dem SPIEGEL. "Die Merkel-Regierung lässt Menschen trotz der Gefahr allein."
Die Grünen-Politiker regen "Hitzepatenschaften" an, bei denen sich Freiwillige um gefährdete Menschen - etwa Ältere - kümmern. In Gesundheitseinrichtungen könnten "kühle Räume" eingerichtet werden.
Im Rahmen ihres Planes fordern die Grünen auch mehr Grünflächen in den Städten. "Bäume, Parks, grüne Freiräume und Grünzüge, Gründächer und -fassaden wirken zusammen mit Wasserflächen und Frischluftschneisen wie große kühlende Klimaanlagen", schreiben Hofreiter und Hoffmann. Der Bund solle im Rahmen der Städtebauförderung die Einrichtung kostenfreier Trunkwasserbrunnen in den "Innenstädten, Hitze-Hotspots und an Haltestellen von Bus und Bahn" finanziell unterstützen.