Grünen-Politikerin Kerstin Andreae wechselt zum Energieverband. Der BDEW vertritt 1900 Unternehmen der deutschen Strom-, Gas- und Wasserwirtschaft.
Die Grünen-Politikerin Kerstin Andreae soll neue Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) werden. Wie die F.A.Z. aus mehreren Quellen erfahren hat, soll sie baldmöglichst auf Stefan Kapferer (FDP) folgen, der zum Netzbetreiber 50 Hertz geht.
Andreae selbst wollte sich auch Anfrage nicht dazu äußern. Sie galt schon seit Wochen als potentielle Anwärterin auf den Posten. Formell muss sie noch vom Vorstand des Verbands bestellt werde, das gilt aber als sicher, auch wenn das Präsidium des einflussreichen Lobbyverbands Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) als neuen Chef der Geschäftsführung wohl bevorzugt hätte.
Der hatte nach zweiwöchiger Bedenkzeit am Montagvormittag aber abgesagt. "Mein Platz ist in Niedersachsen“, hatte er erklärt. Die Entscheidung sei auch ein "klares Bekenntnis zur SPD". Der BDEW vertritt 1900 Unternehmen der deutschen Strom-, Gas- und Wasserwirtschaft, damit auch die auslaufenden Stromerzeugungsarten Atom- und Kohle. In den vergangenen Jahren hatte sich der Verband immer mehr in Richtung der Erneuerbaren und neuer Technologien geöffnet. Digitale Anwendungen, etwa für das elektrische Autofahren, spielen eine wachsende Rolle. Es wird erwartet, dass die 50 Jahre alte dreifache Mutter ihr Bundestagsmandat vor Amtsantritt niederlegt.