Die SPD hat in der neuesten Forsa-Umfrage in Nordrhein-Westfalen deutlich in der Wählergunst nachgelassen und ist dort nur noch die drittstärkste Kraft.
In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts für RTL und n-tv, die am Samstag veröffentlicht wurde, verliert die SPD im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 neun Prozentpunkte und kommt in Nordrhein-Westfalen auf 17 Prozent der Stimmen.
Die CDU käme auf 27 Prozent (Bundestagswahl 2017: 32,6 Prozent), die Grünen kämen auf 25 Prozent (7,6 Prozent).
Bei einer Landtagswahl würde die SPD 13 Prozentpunkte einbüßen und käme auf 18 Prozent.
Die Landes-CDU würde vier Prozentpunkte verlieren und 29 Prozent erreichen. Die Grünen gewännen 18 Prozentpunkte hinzu und kämen auf 24 Prozent.
Im Ruhrgebiet kämen die Grünen sowohl bei einer Bundestags- als auch bei einer Landtagswahl mit 24 beziehungsweise 25 Prozent momentan auf den ersten Platz. Die SPD würde bei einer Bundestagswahl 11 Prozentpunkte, bei einer Landtagswahl 14,5 Prozentpunkte gegenüber den Wahlen von 2017 verlieren und käme mit 20 beziehungsweise 22 Prozent jeweils auf den dritten Platz.
Die CDU würde im Ruhrgebiet bei einer Bundestagswahl derzeit von 23 Prozent (2017: 27,2 Prozent), bei einer Landtagswahl von 24 Prozent (2017: 27,0 Prozent) gewählt. Bei der Bundestagswahl 1998 haben im Ruhrgebiet 1.862.530 Wahlberechtigte SPD gewählt, das waren 56,8 Prozent der gültigen Stimmen. Bei der Bundestagswahl 2017 gaben 845.000 oder 31 Prozent der Wähler der SPD ihre Stimme.
Im Sommer 2019 ist die Wählersubstanz der SPD im Ruhrgebiet auf knapp 600.000 zurückgegangen. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, könnten die Parteien in Nordrhein-Westfalen laut Forsa mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU 27 Prozent (Bundestagswahl 2017: 32,6 Prozent), SPD 17 Prozent (26,0 Prozent), Grüne 25 Prozent (7,6 Prozent), FDP 10 Prozent (13,1 Prozent), Linke 6 Prozent(7,5 Prozent), AfD 9 Prozent (9,4 Prozent), Sonstige 6 Prozent (3,8 Prozent).
Im Ruhrgebiet könnten die Parteien bei einer Bundestagswahl mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU 23 Prozent (bei der Bundestagswahl 2017 27,2 Prozent), SPD 20 Prozent (31,0 Prozent), Grüne 24 Prozent (6,5 Prozent), FDP 9 Prozent (11,1 Prozent), Linke 7 Prozent (8,0 Prozent), AfD 11 Prozent (11,5 Prozent), Sonstige 6 Prozent (4,7 Prozent).
Wenn jetzt Landtagswahl wäre, könnten die Parteien in Nordrhein-Westfalen laut Forsa mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU 29 Prozent (Landtagswahl 2017 33,0 Prozent), SPD 18 Prozent (31,2 Prozent), Grüne 24 Prozent (6,4 Prozent), FDP 11 Prozent (12,6 Prozent), Linke 5 Prozent (4,9 Prozent), AfD 7 Prozent (7,4 Prozent), Sonstige 6 Prozent (4,5 Prozent).
Im Ruhrgebiet könnten die Parteien bei einer Landtagswahl mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU 24 Prozent (bei der Landtagswahl 2017 27,0 Prozent), SPD 22 Prozent (36,5 Prozent), Grüne 25 Prozent (5,5 Prozent), FDP 9 Prozent (10,6 Prozent), Linke 5 Prozent (5,4 Prozent), AfD 9 Prozent (9,5 Prozent), Sonstige 6 Prozent (5,5 Prozent).
"Wenn die SPD selbst im Ruhrgebiet, der früheren `Herzkammer` der Partei, in zwei Jahrzehnten fast zwei Drittel ihrer früheren Wähler einbüßt und nur noch drittstärkste politische Kraft hinter den Grünen und der CDU ist, offenbart das die extrem dramatische Situation der Sozialdemokratie: Sie hat offenkundig völlig den Draht zur `arbeitenden Klasse` verloren und wird nur noch von einer Minderheit der Wahlbürger für wählbar gehalten", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL.
Für die Erhebung in Nordrhein-Westfalen befragte Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL im Zeitraum vom 1. bis zum 16. August 2019 insgesamt 1.505 Wahlberechtigte. Für die Erhebung im Ruhrgebiet wurden von Forsa im Zeitraum vom 15. Juli bis zum 16. August 2019 insgesamt 808 Personen befragt.
Foto: SPD-Logo, über dts Nachrichtenagentur